Blick an die Nasdaq

Commerce One: Im Tal angelangt

13.04.2001
Von Markus Lindermayr*

Nachdem der B-to-B-Softwareanbieter Ariba seine Umsatzerwartungen gleich um 50 Prozent verfehlte, hatten die Märkte alle Peers mitbestraft. Als dann bei Commerce One am Mittwoch vergangener Woche "nur" eine Abweichung von der Umsatzprognose um 15 Prozent nach unten raus kam, reagierte der Markt prompt positiv. Die Aktie stieg um sieben Prozent auf sechs Dollar. Tags darauf legte das Papier nochmals um über zehn Prozent zu, obwohl First Union CMRC auf "Buy" abstufte und das Kursziel von 20 auf neun Dollar reduzierte. Bei den E-Commerce-Plattformen ist Commerce One führend. Mit Projekten wie Covisint (Automobilkonzerne) und Chemplorer (Chemie) befindet sich CMRC in der Position, zukünftig an Umsätzen der Plattform beteiligt zu sein. Aufgrund der Zusammenarbeit mit SAP ist CMRC auch im Bereich Supply-Chain-Management gut positioniert. Insofern gibt es bei der seit längerem bekannten Wachstumstory der Amerikaner nichts Neues. Es besteht eine gewisse Abhängigkeit von SAP, unabhängig davon dürften beide Firmen von der Zusammenarbeit profitieren. Commerce One scheint mit dem 2,7-fachen des Umsatzes nunmehr eine recht "weltliche" Bewertung aufzuweisen, nachdem in der Euphorie schon das 35-fache bezahlt wurde. Noch Anfang des Jahres hatten selbst Insider Berge eigener Aktien verkauft. Der Break-even soll voraussichtlich im Jahr 2002 erreicht werden. Wenn die nächsten Quartale den Erwartungen entsprechen, könnten sich Anleger wieder auf nachhaltig steigende Kurse freuen.

*Stephan Hornung und Markus Lindermayr sind Analysten der CMW GmbH in München. Die hier veröffentlichten Informationen beruhen auf Quellen, die wir für vertrauenswürdig und zuverlässig halten. Trotz sorgfältiger Quellenauswahl und -auswertung können wir für Vollständigkeit, Genauigkeit und inhaltliche Richtigkeit der Angaben eine Haftung nur insoweit übernehmen, als grobe Fahrlässigkeit oder Vorsatz Haftung begründen. Jede darüber hinausgehende Haftung wird ausgeschlossen. Für Angaben Dritter übernehmen wir kein Obligo, Aktienanlagen sind durch stärkere Kursschwankungen gekennzeichnet.