Grafische Datenverarbeitung beim Vermessungsamt:

"Clumis" kartiert Münchner Grund

06.07.1979

OFFENBACH (CW) - Die deutsche Tochter der britischen Ferranti Ltd. hat vor einigen Wochen den Auftrag erhalten, das interaktive grafische Informationssystem "Clumis" beim Vermessungsamt der Stadt München zu installieren. Clumis, eine Grafik-Datenbank mit Minicomputer-Hardware und Digitalisier-Peripherie, ist beim schweizerischen Kanton Basel-Stadt seit etwa drei Jahren im Einsatz.

Der 1,3-Millionen-Auftrag wurde erteilt, nachdem Ferranti einen Benchmark-Test bestanden hatte: Von Clumis grafisch digitalisierte Punkte (Hausecken im Münchner Stadtbereich) wiesen eine mittlere Abweichung von 2,5 Zentimetern gegenüber der Realität auf. Clumis soll Bürgern und Kommunalpolitikern zu einer schnelleren Erledigung ihrer Anliegen verhelfen, etwa im gesamten Bau- und Planungswesen.

Die Landeshauptstadt München wird das System dazu benutzen, die Stadtgrundstücke 1:1000 in digitaler Form zu erstellen und fortzuführen, sowie Karten anderer Maßstäbe zu erstellen. Darüber hinaus ist geplant, Informationen technischer Art in digitaler Form an das städtische Rechenzentrum zu liefern. Eine der Aufgaben für das Clumis-System ist die Erstellung und Fortführung einer Datenbank von Flurstücken. Zusätzlich können diese mit der Postanschrift und dem Namen des Eigentümers oder auch dem Einheitswert verknüpft und gespeichert werden.

Die Systemkonfiguration, mit der die Münchner Behörde arbeitet, besteht aus zwei interaktiven Arbeitsplätzen mit

- Digitizer von Ferranti

- Bildschirm Tek 4014 von Tektronix

- PDP 1 11/34-Rechner von Digital Equipment (96 K; Betriebssystem RSX 11 M; drei Plattenspeicher Ó 28 MB; eine Magnetbandeinheit)

- Photoplotter von Ferranti

- Checkplotter von Ferranti.

Bedenken, daß die große kommunale Datenbank einen städtischen Bediensten dazu verleiten könnte, sie illegal anzuzapfen, weist Ferranti zurück: Dem stehe ein ganzes Maßnahmenbündel von Konsolprotokollen bis zum Password entgegen.