Springer und WAZ gründen Online-Dienst

Cityweb bläst zur Jagd auf AOL und T-Online

13.02.1998

Beide Partner wollen in den nächsten vier Jahren 50 Millionen Mark investieren, um Cityweb zum bundesweit führenden regionalen Online-Dienst auszubauen. In diesem Zeitraum hofft man auf etwa 300000 Anwender, die den wirtschaftlichen Break-even erlauben würden. Mit einem Preis von zwölf Mark im Monat sowohl für die Nutzung der lokalen Inhalte als auch für einen unlimitierten Web-Zugang kündigen die Verlagshäuser ein aggressives Marketing an. Zeitungsabonnenten sollen für den Dienst gar nur sechs Mark inklusive 20 Freistunden im Internet bezahlen. Mittelfristig wolle man sich hinter AOL/Compuserve und T-Online als Nummer drei unter den deutschen Content-Providern etablieren, so Cityweb-Geschäftsführer Wolfgang Kitza.

Die WAZ bringt nach eigenen Angaben hohe Abonnentenzahlen (34000) in das Joint-venture ein, während der Springer Verlag über den Städtedienst "Go-on" Inhalte mit breiter Akzeptanz und hohen Nutzungszahlen beisteuere. Synergieeffekte versprechen sich die Verantwortlichen auch durch eine gemeinsame Werbeakquisition. Cityweb versteht sich dabei unter anderem als bundesweite Internet-Plattform für kleinere Verlage und Zeitungshäuser. Den Web-Zugang realisiert der Service-Provider Mediaways, ein Tochterunternehmen von Debis Systemhaus und Bertelsmann. Letztere zeichnen über ihre Tochter Telemedia zusätzlich für die technische Realisierung, die Wartung und die Kundenbetreuung verantwortlich.