CIO des Jahres

Modular und Cloud-basiert

CIO Plewan baut Vertriebsplattform für 350 Sparkassen

30.10.2023
Von 
Jens Dose ist Editor in Chief von CIO. Seine Kernthemen drehen sich rund um CIOs, ihre IT-Strategien und Digitalisierungsprojekte.
Mit dem cloudbasierten "S-Invest-Manager" schafft es Dekabank-CIO Hans-Jürgen Plewan unter die Finalisten im Wettbewerb "CIO des Jahres" 2023.
  • CIO des Jahres 2023
  • Finalist, Kategorie Großunternehmen
Hans-Jürgen Plewan, CIO der Dekabank: "Der SI-Invest Manager ist zentral für das Geschäftsmodell der Deka und Sparkassen."
Hans-Jürgen Plewan, CIO der Dekabank: "Der SI-Invest Manager ist zentral für das Geschäftsmodell der Deka und Sparkassen."
Foto: Dekabank

"Der S-Invest-Manager verbindet IT-strategisch Digitalisierung, Cloud-Transformation und die Modernisierung der Anwendungslandschaft der Dekabank," sagt CIO Hans-Jürgen Plewan. Zweck der Lösung ist es, den aufwändigen und hochregulierten Vertriebsprozess von Wertpapieren über Sparkassen schlank und einfach zu gestalten. Die Dekabank Deutsche Girozentrale ist das Wertpapierhaus der deutschen Sparkassen-Finanzgruppe.

Laut Plewan will die IT diesen gesamten Prozess digital auf einer Plattform für alle Kanäle anbieten. Neben den eigentlichen Produkten wie Fonds und Zertifikate bietet der S-Invest-Manager (SIM) Funktionen, um diese regulatorisch zu prüfen, darüber hinaus auch unterstützende Unterlagen für Berater. User finden die Systemfunktionen und die zugehörigen Inhalte ohne Medienbrüche oder langwierige Suchen.

Gekapselt und skalierbar

Da die Lösung sowohl in den Sparkassen-Büros als auch im Außendienst zur Verfügung stehen soll, baute Plewans Team den SIM Cloud-native und modular aus Microservices in Kubernetes-Containern. Die Funktionen sind in einzelne, vertikal nach Kundensicht geschnittene Subsysteme aufgeteilt.

Diese Subsysteme kapseln für den jeweiligen fachlichen Umfang und die jeweilige Zielgruppe alle Systemkomponenten, darunter Frontend/GUI, Backend und Datenbank. Sie sind somit jeweils eigenständige Anwendungskomponenten. Es gibt keine synchronen Schnittstellen zwischen ihnen. Damit sei das System skalierbar, Ressourcen könnten je nach Bedarf bereitgestellt und der SIM dezentral weiterentwickelt werden, erläutert der CIO.

Die DekaBank hat ihren operativen Hauptsitz in Frankfurt am Main.
Die DekaBank hat ihren operativen Hauptsitz in Frankfurt am Main.
Foto: DekaBank

Das Projekt wurde von 90 internen und externen Mitarbeitenden gestemmt, die gemäß dem SAFe-Framework organisiert sind. Sechs cross-funktionale, agile Teams entwickeln je eines der vertikalen Subsysteme. Ein "Platform-Product-Owner-Team" bündelt alle übergreifenden Funktionen. (Mehr dazu hier: "Dekabank-CIO Plewan: Agilität ist kein Selbstzweck".)

Basis für Wachstum

Im September 2022 startete der Rollout eines Minimal Viable Products in den Sparkassen. Seitdem baut das Team den SIM in dreiwöchigen Release-Zyklen aus. Bis Ende 2023 sollen weitere Komponenten der Lösung in der Breite verfügbar sein und erste Altsysteme abgeschaltet werden.

"Der SIM ist zentral für das Geschäftsmodell der Deka und Sparkassen," resümiert Plewan. Seine Architektur sei Vorbild für künftige Anwendungsarchitekturen. Während momentan die Prozesse für Beraterinnen und Berater im Fokus stünden, soll der SIM künftig die zentrale Plattform für das wertpapierbezogene Multikanalangebot der Sparkassen und deren Kundschaft werden.

Das sagt die Jury vom "CIO des Jahres 2023"

Diesen Weitblick lobt auch die Jury des Wettbewerbs "CIO des Jahres 2023". So kommentiert Christina Raab, Vizepräsidentin des Bitkom und Vorsitzende der Accenture-Ländergruppe Deutschland, Österreich und Schweiz, das Projekt: "Das besprochene Projekt "SIM" (S-Invest-Manager) hat ein großes Veränderungspotenzial: Der SIM ist nicht nur zentral für das Geschäftsmodell der Deka und der Sparkassen, sondern auch Blaupause für zukünftige Anwendungen." (kf)