Der Rechner reduziert Kosten und beschleunigt Entscheidungen:

CIM-Vorteil liegt nicht nur in Produkt und Vermarktung

28.10.1988

Am Nutzen der rechnerintegrierten Fertigung zweifelt kaum jemand mehr. Dennoch ist sie erst in wenigen Produktionsstätten durchgehend realisiert. Die Systec in München bot die Möglichkeit, im Gespräch mit Fachleuten den CIM-Sinn für das eigene Unternehmen herauszufinden.

Nicht nur im Produkt und dessen Vermarktung, sondern vor allem auch im innerbetrieblichen Bereich schlägt sich der CIM-Nutzen nieder: Auf der Basis fundierter Informationen, wie sie das unternehmensweite Kommunikationssystem bei richtigem Einsatz bieten kann, lassen sich Entscheidungen schneller und sicherer treffen.

Der Einkauf ist durch das Verfahren der rechnergestützten Disposition in der Lage, benötigte Teile und Werkstoffe zum richtigen Zeitpunkt zu bestellen und die Lagerhaltung im Griff zu behalten. In Verbindung mit einer aktuellen Materialwirtschaft sinkt die Kapitalbindung des Lagers auf das vertretbare Minimum. Der Einkäufer wird in hohem Maße von Routinetätigkeiten entlastet, so daß er mehr Zeit für dispositive Aufgaben hat.

Für den Konstrukteur ergibt sich eine wesentlich einfachere und komfortablere Arbeitsweise - nicht nur durch das computergestützte Konstruieren (CAD). Einmal erstellte Zeichnungen, nach Fertigstellung elektronisch archiviert, können jederzeit abgerufen und geändert werden; sich wiederholende Konstruktionselemente, Normteile, die Kataloge von Zulieferern sowie bereits gefundene Teillösungen liegen als "Makros" in Bibliotheken zum bequemen Abruf und zur raschen Wiederverwendung oder Änderung bereit. Der Zugriff auf die verfügbaren Lagerbestände ermöglicht deren Verarbeitung und reduziert die Kapitalbindung des Lagers.

Die in der Konstruktion erstellten Daten und Stücklisten werden für die Arbeitsvorbereitung sowie für die Produktionsplanung und -steuerung weiterverwendet. Fehlerquellen durch mehrmaliges Erfassen sind ausgeschlossen. Die Mitarbeiter in diesen Abteilungen können die Produktion unter Berücksichtigung optimaler Durchlaufzeiten und Kapazitätsauslastung planen und die einzelnen Aufträge freigeben.

Natürlich profitiert vor allem auch die Produktion von einem unternehmensweiten CIM-Konzept. Durch die Grob- und Feinplanung läßt sich die Kapazitätsauslastung verbessern. Engpässe sind schon im Vorfeld erkennbar und lassen sich rechtzeitig umgehen. EDV-gestützte Maschinen- und Transportsteuerungen verkürzen die Prozeß- und Übergangszeiten und tragen wesentlich zur Rationalisierung der Fertigung bei. Insgesamt ermöglichen diese Faktoren eine kostengünstigere Herstellung und erhöhen somit die Marktchancen und die Wettbewerbsbedingungen.

Für die Qualitätssicherung sind spezielle Meßsysteme und statistische Verfahren an das CIM-Netzwerk angebunden. Die dafür notwendigen Daten liefert und verwaltet ein Gesamtsystem - auf diese Weise ist nicht nur eine Qualitätssteigerung erreichbar; aus der ständigen Auswertung sind optimierende Rückkopplungsprozesse abzuleiten. Außerdem ergeben sich wertvolle Erkenntnisse auf die Leistungsfähigkeit und Produktivität von Menschen, Maschinen und Verfahren.

Der Nutzen von CIM für den Vertrieb schließlich liegt in Umsatz- und Auftragsanalysen, die die Grundlage einer praxisgerechten Vertriebssteuerung bilden. Der Vertrieb ist durch das Informationssystem in der Lage, schneller und präziser auf Kundenanfragen zu reagieren.