Der Schlüssel liegt im Marketing:

CIG forciert Präsenz im Leasing

08.02.1980

NEU ISENBURG (CW) - Im Geschäftsjahr 1980 (zum 31. März) will die CIG Computer Investors Group GmbH, Neu Isenburg, ihren Geschäftsumfang gewaltig erweitern. Statt einem Vertragsvolumen von 32 Millionen Mark, das 1979 erreicht wurde, lauten die Pläne der Leasinggesellschaft für das laufende Jahr auf 80 Millionen Mark.

Zur Expansion setzt die ClG, Tochtergesellschaft der an der American Stock Exchange notierten CIG Computer Investors Group Inc., New York, einmal auf eine intensivere Bearbeitung des Marktes, zum anderen auf die neuen Modelle, die die IBM für das laufende Jahr angekündigt hat. Zur Ausweitung des Leasing-Geschäftes beabsichtigt die CIG nach Angaben eines Firmensprechers Mitte des Jahres Büros in München und Hamburg zu eröffnen. Eine zusätzliche Belebung des Marktes erwartet der Leaser von neuen und gebrauchten IBM-Maschinen der angekündigten 4000 Serie sowie den H-Modellen und der Erweiterung der 3000er Reihe. Ihren Kunden bietet die CIG keinen Standardvertrag an. Die Konditionen, so Carmine Cimoroni, Vice President Marketing International, werden mit jedem Kunden einzeln ausgehandelt. Die Mindestlaufzeit der Verträge für gebrauchte Maschinen läge bei 12 Monaten, für neue Computer seinen 24 Monate das Minimum. Bei vorzeitiger Kündigung durch den Leasing-Nehmer leite sich aus dem Vertrag nicht automatisch eine Vertragsstrafe ab. Vielmehr setzten sich die Vertreter der CIG mit dem Kunden zusammen, um über die EDV-Pläne des Anwenders zu diskutieren, einen neuen Interessenten für die Anlage zu suchen, eine größere Anlage zu erwägen oder sich auf eine Ablösezahlung zu einigen. Die Preise der CIG, so der Marketing-Chef, lägen aus Wettbewerbsgründen wie bei anderen Leasing-Gesellschaften dieses Stils zwischen 10 und 20 Prozent unter denen, die die IBM selbst verlangt. Für die Wartung könne der Anwender einen gesonderten Vertrag mit der SMS-Systems Maintenance Services GmbH, Frankfurt, abschließen.

Leasing werde zwar mit dem Hardware-Preisverfall billiger, die CIG gebe aber Preissenkungen nicht an Partner aus laufenden Verträgen weiter. In Neu Isenburg beschäftigt der Leasing-Geber drei "Verleaser".

Die CIG Inc. konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr nach zwei verlustreichen Jahren wieder Gewinne ausweisen (siehe COMPUTERWOCHE Nr. 59 vom 14. Dezember 1979, Seite 32). Dem Nettogewinn von 1,3 Millionen Dollar 1979 stand 1978 ein Verlust von 5,29 Millionen Dollar gegenüber. Die Flaute begründete Cimoroni mit ungenügenden Marketing-Aktivitäten: "Wenn Sie keine Verkäufer haben, so nutzt Ihnen auch das beste Produkt und die regste Nachfrage nichts."