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Christie's versteigert EDV-Historie

07.02.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das Auktionshaus Christie's International will eine ganze Bibiliothek versteigern, die sich der Geschichte des Computing vom 16. Jahrhundert bis in die siebziger Jahre widmet. Die "The Origins of Cyberspace: A Library on the History of Computing, Networking & Telecommunications" betitelte Sammlung umfasst 1.141 Einzeldokumente und setzt sich aus 255 Auktionsposten zusammen. Der Verkauf ist für Ende dieses Monats angesetzt, als Gesamterlös erwartet Christie's rund zwei Millionen Dollar. So sollen am 23. Februar beispielsweise Originaldokumente zum Internet-Vorläufer "Arpanet" von Vint Cerf und Bob Kahn (Posten 82, geschätzter Wert: 2000 bis 3000 Dollar) unter den Hammer kommen.

Der Eigentümer der Sammlung, Jeremy Norman, will sämtliche Computerbücher und -dokumente sowie -kinderspiele, die er seit 1971 gesammelt hat, veräußern. Darunter fallen Dokumente etwa über den ersten programmierbaren Allzweckcomputer, die ersten speicherprogrammierten Rechner sowie über die ersten Computerprogramme. Darüber hinaus will sich Norman von seinem Lebenswerk "The Origins of Cyberspace Library" trennen.

Zu den günstigsten Posten zählen beispielsweise Originalkopien zweier Dokumente, die J.C.R. Licklider 1963 bei einem Nato-Symposium zum Thema "Man-computer Communication" vorgelegt hatte (Posten 144; geschätzter Wert: 400 bis 600 Dollar). Lickliders Werk gab den Anstoß für die Entwicklung des Arpanet. Sehr viel tiefer werden diejenigen in die Tasche greifen müssen, die den von J. Eckert und John W. Mauchly verfassten Business-Plan für die weltweit erste Computerfirma (Posten 238) in ihren Besitz bringen wollen - dessen Erlös wird auf 50.000 bis 70.000 Dollar geschätzt. (kf)