"Morris-Virus": Schaden in Höhe von 98 Millionen Dollar

Chipkarten zur Prävention gegen Hacker

23.12.1988

FRAMINGHAM (CW) - US-Regierungsstellen reagierten jetzt auf den letzten spektakulären Hacking-Fall, bei dem insgesamt zirka 6200 über Internet kommunizierende Rechner von einem Störprogramm, der sogenannten "Wurm"-Gruppe, befallen respektive beeinträchtigt waren. Die Nationale Sicherheits Agentur (NSA) setzt auf Chipkarten.

IDG-Meldungen zufolge hat die NSA bereits mit drei Unternehmen, die Sicherheitsequipment entwickeln und vertreiben, Abschlüsse getätigt.

Bei dem unter "Morris-Wurm-Attacke" bekanntgewordenen Fall (vergleiche CW Nr. 46/88, Seite 4) soll ein Schaden in Höhe von 98 Millionen Dollar entstanden sein. Für diese Berechnung steht die Computer Virus Industry Association, Santa Clara, Kalifornien. Die Summe resultiert aus den in Anschlag gebrachten ausgefallenen Rechnerzeiten und den Manpower-Zeiten zur Wiederherstellung der Software und der Lauffähigkeit der Systeme.

Chipkarten, Smart Cards genannt, sollen, so IDG, künftig die Regierungssysteme vor derartigen Attacken aber auch vor jeder weiteren Art des unberechtigten Zu- und Eingriffs schützen.

Vertragspartner sind der Meldung zufolge: ACS Communications Systems in Herndon, Virginia, Interstate Electronics Corp. und Codercard, Inc. in Anaheim sowie Pailen-Johnson Associates Inc. in Vienna, Virginia. Die drei Gesellschaften sollen Low-cost-Chiffrier- beziehungsweise -Authentifizierungssysteme erstellen, deren Preis nicht über 100 Dollar betragen soll, wie die NSA verlauten läßt. Diese Zugangssysteme können nur über Chipkarten bedient werden.

Sogenannte Leads (= Low-cost encryption/authentication devices) werden derzeit auch von der AT&T entwickelt, die damit ihre Netze gleichfalls vor Hacker-Einbrüchen schützen will.