Absturzgefahr für Klinikrechner

Chipfälscher vor Gericht

10.11.1998
MÜNCHEN (CW) - Vor dem Münchner Landgericht hat der Prozeß gegen zwei mutmaßliche Mitglieder der asiatischen Computermafia begonnen. Ihnen wird illegaler Handel mit gefälschten Intel-Prozessoren vorgeworfen.

Wie die Münchner "Abendzeitung" unter Berufung auf die Polizei-Sonderkommission berichtet, haben die Angeklagten Originalchips gekauft, diese jedoch in Hongkong zu leistungsstärkeren Prozessoren umetikettiert und entsprechend teurer auch an europäische Computerhersteller verkauft. Der durch derartige Geschäfte verursachte Schaden soll allein in Deutschland rund 15 Millionen Mark betragen. Besonders bedrohlich war den Fahndern zufolge der Umstand, daß die Fälschungen außer in Heim-PCs auch in Rechnern von Münchner Kliniken gefunden wurden. Es habe die Gefahr bestanden, daß die Maschinen aufgrund ihrer zwangsläufig unkorrekten internen Abstimmung ausfielen. Inzwischen seien die Chips jedoch ausgewechselt worden.