Pentagon und CIA legen Studie über US-Halbleiter-Industrie vor:

Chip-Branche nicht mehr konkurrenzfähig

23.01.1987

NEW YORK (CW) - Der amerikanischen Halbleiter-Industrie schwimmen die Felle davon. Nach Untersuchungen des CIA sowie des Verteidigungsministeriums hat die US-Chip-Branche in weiten Bereichen ihren technologischen Führungsanspruch verloren. Auch könnten die amerikanischen Hersteller immer weniger gegen ihre japanischen Konkurrenten ausrichten.

Wie die "New York Times" berichtete, prognostiziert die Pentagon-Studie, daß die amerikanische Halbleiter-Industrie bald nur noch in einem äußerst engen Spezialsegment wettbewerbsfähig ist. Zu ähnlichen Ergebnissen ist auch die CIA-Gruppe gekommen. Sie sieht die Branche an einem schwierigen Wendepunkt. Die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie sei in dem derzeitigen Zustand nicht mehr gewährleistet.

Das amerikanische Verteidigungsministerium ist dabei nicht nur über die sich stetig verringernde Leistungsfähigkeit der Branche besorgt. Immer mehr wachse die Befürchtung, zunehmend von ausländischen Zulieferern abhängig zu sein, die hochleistungsfähige Halbleiter für Waffen, Supercomputer und Satelliten bereitstellen würden. Beides könnte dazu führen, so der Bericht des Pentagon, daß die Amerikaner ihre bislang unangetastete Vormachtstellung bei fortgeschrittenen Waffensystemen gegenüber der Sowjetunion verlören.