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Chinas Chipindustrie wächst heran

13.06.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Den angestammten Chipherstellern droht in den kommenden Jahren massive Konkurrenz aus China. Nach einem Bericht des Branchenverbands Semiconductor Equipment and Materials International (SEMI) werden im Reich der Mitte bis Ende 2008 insgesamt 20 neue Chipfabriken gebaut.

Die Ausrüster für die Halbleiterindustrie, die bereits im vergangenen Jahr 2,73 Milliarden Dollar in China umgesetzt haben, können sich über weitere gute Geschäfte mit neuem und gebrauchtem Fertigungs-Equipment freuen. Bei den Herstellern wächst dagegen die Angst vor neuer Konkurrenz und einer neuen Chipschwemme. Bereits jetzt sind in China mehr als 35 Halbleiterfirmen präsent, sei es in Form von einheimischen oder multinationalen Organisationen oder Joint Ventures. Die meisten davon waren jedoch bis vor kurzem der Konkurrenz in den USA aus technologischer Sicht unterlegen, insbesondere wegen der in westlichen Industrieländern geltenden strengen Ausfuhrbeschränkungen. Dies hatte zur Folge, dass China zwar ein wichtiger Exporteur von Elektronikgeräten und PCs wurde, bislang aber mehr Chips einführte als selbst produzierte.

Laut SEMI ist die Menge der verarbeiteten Silizium-Wafer bereits in den vergangenen Jahren dramatisch gestiegen. Der Verbrauch von 200-Milimeter-Wafer etwa hat sich zwischen 2003 und 2004 nahezu verdoppelt. (mb)