Der Software gilt das eigentliche Augenmerk:

China eilt DV-Entwicklung hinterher

18.01.1985

PEKING (CW) - In der Volksrepublik China setzt man auf die Computerindustrie. Der Gesamtabsatz soll bis zum Jahre 2000 im Rahmen der Modernisierung des Landes und der geplanten Vervielfachung der Wirtschaftsleistung um das 20- bis 30fache wachsen. Im Vordergrund steht die Softwareentwicklung.

Beschleunigt werden soll der Einsatz von Mikrocomputern bei der technischen Transformation und Modernisierung der traditionellen Industriezweige. Gleichfalls beabsichtigt man die in der Softwareentwicklung tätigen Organisationen von gegenwärtig rund 30 in den nächsten zehn Jahren auf mehrere 1 00 zu steigern.

Parallel dazu soll die technische Kooperation mit anderen Ländern fortgeführt und die Entwicklung von Exportprodukten gefördert werden. Schließlich ist geplant, die für China geeignete Spitzentechnik in Form von Fertigungsverfahren, schlüsselfertigen Installationen, Enderzeugnissen, Bausätzen und ausgesuchten Komponenten weiterhin direkt oder im Rahmen von Joint-ventures und Lizenzerwerb zu importieren, sowie den technischen Austausch zu vertiefen.

Die chinesische Computerindustrie bestand Ende 1983 neben 111 Herstellerbetrieben aus acht Entwicklungsinstituten und 13 Organisationen für Anwendungstechnik mit insgesamt 90 000 Beschäftigten. Die Produktion umfaßte 1983 unter anderem 360 Groß- und Minicomputer 5436 Mikrocomputer und 3,31 Millionen tragbare Rechner und 14 204 Peripheriegeräte.

Bisher sind die bei der Rechnerentwicklung und -Anwendung zu lösenden Schwierigkeiten relativ hoch. Obwohl China den Anspruch auf eine Spitzenstellung innerhalb der DV-Technik erhebt, wird das Entwicklungsgefälle zu den westlichen Computerherstellern nach Ansicht von Branchenbeobachtern eher größer. Ein großer Teil der chinesischen Gesamtkapazität werde mangels geeigneter Software nicht optimal genutzt. Künftig sollen chinesische Computer kompatibel mit ausländischen Erzeugnissen sein.