Checkliste deckt Schwaechen auf VSI will Hilfestellung bei der Software-Organisation leisten

21.10.1994

MUENCHEN (CW) - Das effektive Software-Management in den Unternehmen liegt dem Verband der Software-Industrie Deutschlands e.V. (VSI), Muenchen, am Herzen. Zu diesem Zweck hat er eine "Checkliste fuer Manager" erstellt, mit deren Hilfe die Verantwortlichen untersuchen sollen, ob ihre Software-Ressourcen sinnvoll eingesetzt werden.

Aufgrund mangelhaften Software-Managements geben viele Unternehmen, so der VSI, unnoetig viel Geld aus. Zudem wuerden die Wettbewerbsvorteile, die durch einen mit Softwarehilfe optimierten Workflow erreichbar waeren, "leichtfertig verspielt".

Anders als der Buchungsverkehr, die Auftragsbearbeitung und der Einkauf unterliege die DV-Organisation in den wenigsten Unternehmen einer ausreichenden Kontrolle, berichtet der VSI. Als Quelle nennt er die Erfahrungen, die Unternehmensberater und Wirschaftspruefer in den Anwenderbetrieben sammeln konnten.

Von Strategie kann meist keine Rede sein

Folgende Punkte seien nicht oder nur rudimentaer geklaert: Wer kauft welche Software? Wieviel Zeit verwenden die Mitarbeiter darauf, ein Programm zu erlernen? Wer muss welche Software beherrschen? Wie sind die wichtigen Unternehmensdaten vor Viren geschuetzt? Von einer einheitlichen Software-Strategie koenne zumeist keine Rede sein.

Damit sich das Management der betreffenden Unternehmen dieses Mankos bewusst wird, hat der VSI einen Fragebogen verfasst, der die Schwachstellen der Software-Organisation ans Licht zerren soll. In sieben Punkten muessen sich die Verantwortlichen, so empfiehlt der Verband, Klarheit verschaffen:

1. Wird die vorhandene Software richtig und in vollem Umfang genutzt?

2. Wird fuer die jeweilige Aufgabenstellung die geeignete Software eingesetzt?

3. Werden ungeplant gleichartige Programme verschiedener Hersteller eingesetzt?

4. Wurden fuer alle Softwareprodukte Lizenzen erworben?

5. Sind die im Unternehmen eingesetzten PCs virenfrei?

6. Wurden die vorhandenen Programme den Beduerfnissen der Mitarbeiter angepasst?

7. Werden etwa Computerspiele eingesetzt?

Wer diese Fragen nicht beantworten kann, geht laut VSI das Risiko ein, dass PCs und Software nicht mit groesstmoeglicher Effektivitaet genutzt werden. Die Fragen 4 und 7 verraten allerdings auch das ureigenste Interesse des Anbieterverbands: In vielen Unternehmen kommen Softwareprogramme zum Einsatz, fuer die keine Lizenz erworben wurde - zumeist ohne Wissen der Verantwortlichen. Das moechte der VSI selbstverstaendlich unterbinden.

Weitere Infos haelt der Verband in Form zweier Broschueren bereit. Die "Tips zum Software-Management" beziehungsweise der "Ratgeber zur Software-Organisation" sind telefonisch unter der Nummer 089/29 16 02 95 zu bestellen.