Chancen für deutsche Unternehmen:Argentinien legt Elektronik-Strategie fest

08.09.1978

BUENOS AIRES (ee) - Für die deutsche Industrie bestehen durchaus Aussichten, sich "in geordneter Weise" an der Entwicklung der Elektronik in Argentinien durch den Transfer von Kapital und Technologie zu beteiligen. Argentiniens Regierung will - nachdem nun die in elfmonatiger Arbeit von deutschen und argentinischen Experten angefertigte Studie über die Elektronik-lndustrie des Landes vorliegt - in wenigen Wochen Entschlüsse fassen.

Chancen beim Ausbau des Marktes mitzuwirken - wobei besonders kleinere und mittlere Unternehmen gefordert werden sollen - haben allerdings auch die Japaner. Die Studie selbst ist für eine halbe Million Mark (zu 75 Prozent von Bonn finanziert) von der Gesellschaft für Kernforschung, Siemens, der Fraunhofer-Gesellschaft und dem BMFT, sowie dem argentinischen Instituto Nacional de Technologia Industrial (Inti) erstellt worden.

Sie legt die Strategie bis 1985 fest und will die DV- und Büromaschinen-Industrie forcieren, den Ausbau von Nachrichten-Netzen beschleunigen und die Fertigung von Industrie-Elektronik und Mikroprozessoren ankurbeln. Argentiniens Inlandsmarkt soll von 560 Millionen Dollar auf 1977 Millionen Dollar ausgeweitet werden; dies entspräche einem jährlichen Wachstum von 14,9 Prozent. Im Zieljahr 1985 sollen dann eine nationale Wertschöpfung von 1295 Millionen Dollar, Exporte von 275 Millionen Dollar und Importe von 750 Millionen Dollar erreicht sein.