Dokumenten-Management-Software auf Java-Basis

Ceyoniq tanzt auf allen Plattformen

16.04.2004
MÜNCHEN (fn) - Der Dokumenten-Management-Spezialist Ceyoniq aus Bielefeld bringt im Juni eine komplett überarbeitete Softwareplattform und zusätzliche Funktionen auf den Markt. Das System fußt auf Java und unterstützt Windows, Linux, Unix-Derivate sowie das Mainframe-Betriebssystem z/OS. Zusätzlich zum Standardprodukt soll es eine Einsteigerversion geben.

Bisher hatte Ceyoniq Software nur für unter Windows lauffähige Produkte verkauft. Mit der neuen Systemarchitektur des Dokumenten-Management-Systems (DMS) will das Unternehmen verschiedene Plattformen abdecken. Das DMS-Produkt läuft sowohl unter der Intel-Variante von Linux als auch unter z/Linux auf dem Mainframe. Des Weiteren unterstützt Ceyoniq die Unix-Derivate Solaris, AIX und HP-UX sowie z/OS. Der Microsoft-Support umfasst Windows Server 2003 und Windows 2000. Möglich wird dies durch eine Neuentwicklung unter Java. An einer Java-Technik bastelt Ceyoniq bereits seit zwei Jahren. Anfangs hatten die Softwarespezialisten das DMS-Produkt an einen Java-Server von Borland angepasst und die Programmfunktionen als Enterprise Javabeans implementiert. Dieses Konzept erwies sich jedoch als nicht performant genug. Nun basiert Ceyoniqs Software auf Servlets, die als Ablaufumgebung den Open-Source-Server "Tomcat" nutzen. Nach Herstellerangaben können Kunden die Dokumenten-Management-Lösung auch unter IBMs "Websphere" betreiben.

Upgrade-Pfade

Die Software setzt auf dem Anfang des Jahres vorgestellten "Ceyoniq Content Manager" sowie dem überarbeiteten "Ceyoniq Server" auf. Kunden von "Arcis", "CE Archiv" und "Archive Manager" können auf die neue Umgebung upgraden. Das Produkt besteht aus drei Schichten: Den Clients, der "Content Management Middleware" sowie Basisdiensten. Der Anwender bedient die Software entweder über einen Windows-Client oder per Browser. In beiden Fällen findet die Kommunikation mit der Middleware über die standardisierte "WebDAV"-Schnittstelle, das Hypertext Transfer Protocol (HTTP) und XML statt. Dies gilt auch für das Administrationswerkzeug ("Ceyoniq Admin"). Die Schnittstelle kommt ferner für die von Partnern entwickelten Programme zum Tragen, die auf die Ceyoniq-Umgebung zugreifen. Auch der DMS-Zugriff von ERP-Applikationen, Office-Software sowie E-Mail-Systemen aus wird so realisiert. Das WebDAV-Interface gestattet es Nutzern darüber hinaus, Dateien in die Ceyoniq-Umgebung so einzustellen, als handele es sich um ein weiteres Netzlaufwerk. Der Web-Client erlaubt prinzipiell einen plattformunabhängigen Zugang zum DMS-System, benötigt aber zum Anzeigen und Editieren von Dokumenten Zusatzmodule ("Active X Controls").

Die Ceyoniq-Middleware liefert Funktionen zum Archivieren von Dokumenten und deren Verwaltung sowie Workflow- beziehungsweise Collaboration-Features. Letztere gestatten es dem Anwender beispielsweise, über das Aufrufen des Kontext-Menüs (rechte Maustaste) ein Schriftstück an den Postkorb eines Kollegen weiterzuleiten. Über das gleiche Menü könnte er auch das Archivieren des Formulars veranlassen. Die Workflow-Mechanismen dienen unter anderem dazu, regelbasierende Vorgänge zu definieren. Dazu zählt etwa die Anweisung bei der Kreditsachbearbeitung, dass Anträge ab einer gewissen Höhe die Freigabe durch einen Manager erfordern. Über das Programm "Aris" von IDS Scheer lassen sich solche Workflow-Regeln formulieren und anpassen.

Einsteigerversion

Zu den Basisdiensten zählen "Storage- und Indizierungsservices" (Volltextindizierung, Klassifizierung von Dokumenten). Den Storage-Part deckt das Ceyoniq-Repository ab, wobei sich hier auch Storage-Systeme wie "Centera" von EMC einbinden lassen. Die Peripheriedienste umfassen ein LDAP-Verzeichnis, Host-Gateway sowie Funktionen zur digitalen Signatur.

Ceyoniq möchte eine "Standard Edition" und ein Einstiegsprodukt ("Value Edition") anbieten. Letzteres ist auf 50 Anwender und 200 Gigabyte limitiert. Die Preise für die Value Edition beginnen bei 6000 Euro.

Abb: Dreischichtige Architektur verträgt sich mit diversen Betriebssystemen

Mit der Java-Technik modernisiert Ceyoniq seine DMS-Umgebung und liefert Funktionen zur verteilten Nutzung sowie Skalierung. Quelle: Ceyoniq Technology GmbH