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CeBIT: Warum Marco Boerries Verdisoft gründete

12.03.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Bereit kürzlich berichteten wir, dass Star-Division-Gründer Marco Boerries (33) in Hannover seine neue Company Verdisoft vorstellen wird. Inzwischen sind erste Details zum Unternehmen und seinen Produkten bekannt.

Im Januar vergangenen Jahres trat Boerries von seinem Amt als Vice President bei Sun Microsystems zurück, das Star und seine Bürosuite aufgekauft hatte. Mit plötzlich ungewohnt viel Freizeit begann der Deutsche, sein Haus bei San Francisco in ein "Digital Home" zu verwandeln - inklusive Kühlschrank und Waschmaschine mit Internet-Anschluss, Settop-Boxen, Handhelds und Webpads, Handys, Digitalkameras, Autocomputer im Porsche und Voice-over-IP-Telefonie. Die Vielfalt von Endgeräte und konkurrierenden Standards brachte Boerries schier zur Verzweiflung: "Plötzlich war ich Systemadministrator für 50 oder 60 Geräte", erklärte der Star-Division-Gründer. "Was ich dabei durchgemacht habe, war die Inspiration für Verdisoft."

Kernprodukt der neuen Firma ist der XML- und J2EE-basierte (Java 2 Enterprise Edition) "Crosspoint"-Server, den Service-Provider und Gerätehersteller als Bindeglied für ihre Produkte verwenden sollen. Der Server stellt eine ganze Reihe von System-Management-Funktionen bereit. Dazu gehören Module für Software-Management (Installation von Gerätetreibern, Betriebssystemerweiterungen und Anwendungen), Bereitstellung personalisierter Daten sowie Voreinstellungen und Konfigurationen (für ein oder mehrere Endgeräte). Dazu gibt es ein passendes Entwicklungskit, mit dem Anbieter die Spezifikationen ihrer Geräte für die Verdisoft-Plattform aufbereiten können. Unterstützt werden Client-seitig unter anderem J2ME (Java 2 Micro Edition), Palm und Pocket PC, Wind River, Symbian und verschiedene Embedded-Linuxe.

Der Crosspoint-Server soll im zweiten Quartal auf den Markt kommen. Er läuft zunächst auf Solaris, einer Oracle-Datenbank und dem Application Server von Bea. Ein Preis ist noch nicht bekannt. (tc)