Ugobe zeigt mit dem Pleo einen Saurier-Roboter

CeBIT: Vorsicht, die Dinos kommen!

28.02.2008
Ugobe präsentiert mit dem Minisaurier "Pleo" einen würdigen Nachfolger für Sonys Roboterhund Aibo.

Pleo, die Nachbildung eines zirka eine Woche alten Camarasaurus, dürfte zu den CeBIT-Stars 2008 gehören. Im Unterschied zu seinen Artgenossen aus der Kreidezeit funktioniert das Plüschreptil mit 14 Servogelenken, 38 Sensoren, einem "Life-Form"-Betriebssystem sowie einem Speicherkarten-Slot, einer USB-Schnittstelle und einer wiederaufladbaren Batterie. Der kalifornische Hersteller Ugobe hat bei der Entwicklung von Pleo eng mit Experten aus Psychologie, Kinesiologie, Paläontologie, Biologie, Zoologie und Physik zusammengearbeitet.

Ziel war es, möglichst lebensechte, organische Bewegungen und Verhaltensweisen nachzuahmen. Der Minisaurier kann sich laut Hersteller autonom bewegen und dabei Hindernissen sowie Abbruchkanten ausweichen. Außerdem soll Pleo über Bewegungen und akustische Signale Emotionen wie Freude, Ärger und Trauer ausdrücken können.

Die "Life Forms" von Ugobe könnten auf sensorische Reize reagieren, teilt der Hersteller mit. Beispielsweise wird Pleo traurig, wenn er zu lange alleine gelassen wird, oder ärgerlich, wenn man ihn erschreckt. Grundlage dafür ist ein im Betriebssystem implementierter Katalog von Reaktionen auf bestimmte Reize. Darüber hinaus soll Pleo im Laufe seines künstlichen Dino-Lebens dazulernen können. Aus der Packung geschlüpft, ist er mit bestimmten Grundeigenschaften ausgestattet, die sich im Laufe der Zeit durch Erfahrungen und Eindrücke erweitern und letztendlich zur Ausbildung einer individuellen Künstlichen Intelligenz (KI) führen sollen.

Camarasaurus

Der Camarasaurus gehört zur Gruppe der Sauropoden. Er lebte im Oberen Jura (vor 150 bis 160 Millionen Jahren) in Nordamerika und Europa. Der Kopf des Tiers war aufgrund großer Schädelfenster relativ leicht – daher auch der Name: Camarasaurus, gekammerte Echse. Der Pflanzenfresser wurde rund 18 Meter lang und erreichte ein Gewicht von bis zu 18 Tonnen.

Gezeigt wird der Pleo bei der Joker AG in Halle 25, Stand D40. Der Hersteller will den Dino-Roboter Anfang Juni auf den deutschen Markt bringen. Der Preis soll bei 299 Euro liegen.

Geht es nach den Plänen von Ugobe, ist der Pleo nur der Anfang. Der Hersteller will seine Life Forms kontinuierlich überarbeiten. Die Software basiert auf einer Open-Source-Plattform, so dass jeder Entwickler den Roboter selbst weiterentwickeln kann. Über eine USB-Schnittstelle oder den SD-Karten-Slot sollen sich zusätzliche Programme und Funktionen laden lassen. Außerdem will der Hersteller Updates und neue Funktionen via Internet anbieten.

Die Besitzer werden nur aufpassen müssen, dass nicht irgendwann findige Virenentwickler die Heimroboter entdecken und womöglich mit T-Rex-Schädlingen infizieren. Dann nämlich könnte es passieren, dass sich der friedliche Pflanzenfresser, der höchstens den Rhododendron im Wohnzimmer anknabbert, in eine wilde Bestie verwandelt und den ahnungslosen Perserkater reißt. (ba)