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CeBIT: Branchenverband Eco beklagt IT-Rückstand des Mittelstands

14.03.2002

HANNOVER (COMPUTERWOCHE) - Bei Internet-Nutzung und IT-Know-how klafft in Deutschland eine große Lücke zwischen Großunternehmen und Mittelstand, klagt der Eco-Verband (Electronic Commerce Forum e.V.). Die Initiative "Eco Mittelstand online" soll Abhilfe schaffen.

"Nach wie vor klafft eine große Lücke zwischen der Internet-Nutzung in großen Unternehmen und den mittelständischen Firmen", moniert Harald Summa, Geschäftsführer des Eco-Verbands. Für die Zurückhaltung sei auch das Scheitern vieler Firmen am Neuen Markt verantwortlich. Diese Entwicklung habe die Vourteile vieler kleiner und mittelständischer Unternehmen (KMU) bestätigt, die vor allem die Risiken der neuen Technik, nicht aber den Nutzen sähen. Das wirke sich negativ auf die Bereitschaft aus, in E-Business-Lösungen zu investieren. "Dem müssen wir entgegenwirken", so Summa.

Eine Möglichkeit hierzu sieht er in der Schaffung von "permanenten Anlaufstellen" im Rahmen eines Netzes von kleinen, regional orientierten Internet-Beratern speziell für die KMU-Wirtschaft. Außerdem sei es nötig, das Thema E-Business stärker in Schulen und Universitäten hineinzutragen und neue Berufsbilder zu schaffen. Der Verband schlägt etwa einen Studiengang "Bachelor E-Business Management" mit einem berufsqualifizierenden Abschluss nach vier Semestern vor. Bis dahin brauche man Übergangslösungen in Form von Zusatzausbildungen und speziellen Zertifizierungen.

Eine "IT-Benachteiligung" beklagt auch Sigram Schindler, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Teles AG, der den Vorsitz der "Mittelstand-Online"-Initiative übernommen hat. Eine "Aufholjagd" mit dem Ziel müsse beginnen, die Lücke bis 2005 zu schließen. Der Verband will dazu beitragen, indem er technische Normen für die reibungslose Verbindung von Produkten und Dienstleistungen erarbeitet. Außerdem will er konkrete Lösungsvorschläge entwerfen und den Unternehmen in Form eines White Books zur Verfügung stellen. (ave)