Hannover-Messe registriert Ausstellungsrekord - Aussichten auf technologisch revolutionäre Produkte dennoch schlecht.

CeBIT '84: State-ot-the-art-Show soll Novitäten-Gap stopfen

30.03.1984

Trotz oder gerade wegen seines Volksfestcharakters bleibt das CeBIT-Spektakel eine Pflichtveranstaltung - für den DV-Spezialisten wie für die Anbieter der Informations- und Kommunikationsindustrie. Bei immer kürzer werdenden Produktzyklen und einer wachsenden Vielzahl der Kommunikationsmedien ist es dringender denn je geworden, sich auf breiter Ebene am Markt zu orientieren, um nicht den Anschluß zu verlieren. Diesem Anspruch wird offensichtlich die DV-Branche auch in diesem Jahr wieder gerecht: Die Hannover-Messe strebt einen neuen Rekord an.

Nach Angaben der Messe AG werden in diesem Jahr rund 6800 Unternehmen aus 48 Staaten und über 500 000 Besucher erwartet. Dies seien die höchsten Zahlen in der Geschichte der hannoverschen Industrie-Ausstellung. Allein aus dem Ausland haben sich 2300 Aussteller angemeldet. Gegenüber dem Vorjahr macht dies einen Zuwachs von 32 Prozent aus.

Im Mittelpunkt der diesjährigen Hannover-Messe steht wiederum das "Welt-Centrum der Büro- und Informationstechnik" (CeBIT).

CeBIT-Spektrum vergrößert

Ansprechpartner in diesem Jahr sind rund 1150 Aussteller und 100 zusätzlich vertretene Unternehmen, die mehr als 128 000 Quadratmeter Netto-Ausstellungsfläche in fünf durchgehend miteinander verbundenen Hallen belegen. Sie stellen 478mal aktuelle Hardware und 209mal neueste Software für die Datenverarbeitung vor, bieten auf 245 Ständen Produkte für die Bürokommunikation an, präsentieren 161mal Bürodruck- und Kopiertechnik sowie 144mal innovative Systeme und Komponenten für die Textverarbeitung. Die nicht vollziehbare Trennung von Büroeinrichtungen und Bürotechnik wird 108mal durch kooperationsorientierte Angebote demonstriert. Insgesamt vereinigt das CeBIT 16 exakt definierte Produktlinien, die gleichermaßen von in- und ausländischen Ausstellern umfassend abgedeckt werden.

Produktgruppe selektiert

Tatsächlich liegt die internationale Beteiligung, und somit auch die Struktur des internationalen Angebots, nach Aussagen der Messe AG; erheblich höher: Sie steige um die Zahl der Konzerne, die durch deutsche Tochtergesellschaften vertreten sind und dadurch als inländische Beteiligungen zählen. Beispiele sind die USA und Japan. Von insgesamt 220 amerikanischen Ausstellern würden "FKM-gerecht" nur 102 gezählt und von insgesamt 62 japanischen Unternehmen nach den Richtlinien der FKM nur 36.

Transparent ist auch der Zuwachs. Von den rund 1150 Ausstellern beteiligen sich mehr als 70 zum erstenmal im CeBIT; sie komplettieren das Angebot besonders in den innovativen Bereichen der CAD/CAM/ CAE-Technologien (Computer Aided Design, Manufacturing and Engineering), der Mikrocomputer, der DV-Software und der Bürokommunikation (Bildschirmtext).

Zwischen den Hannover-Messen 83 und '84 konnte die Netto-Ausstellungsfläche um 10 000 Quadratmeter auf 128 045 Quadratmeter erweitert werden. Zum CeBIT-Komplex der Hallen 1, 18, 2 und 3 zählt nun auch das Obergeschoß der Halle 4. Es ist durch eine große Fußgängerbrücke mit der Halle 3 verbunden, bildet thematisch jedoch eine eigenständige Einheit in der CeBIT-Angebotsstruktur. Zugleich mit der Erweiterung des Ausstellungsareals ist nämlich die vor Jahren begonnene tendenzielle Schwerpunktbildung weiter verbessert worden, sagen die Messe-Macher. Fachbesucher, die gezielt an bestimmten Produktgruppen interessiert sind, brauchen heute in der Regel nur zwei Hallen, eingeschlossen die Halle 1 mit dem Basisprogramm, aufzusuchen.