Erstes PDMS-Anwendertreffen ermutigt Compeda zur Fortsetzung dieses Informationsaustausches:

CAD-Software für Werksanlagen-Design

30.10.1981

LONDON (je) - Gegenseitigen Nutzen aus dem Austausch von Erfahrungen und Meinungen zogen die über 30 Teilnehmer des erstmals von der englischen Compeda Ltd. in London-Heathrow veranstalteten Treffens von PDMS-Anwendern. PDMS (Plant Design Management System) ist ein CAD-Werkzeug, das speziell für hochtechnisierte Produktionsbetriebe wie Kraftwerke und Raffinerien entwickelt wurde.

Die Vertreter internationaler Unternehmen der Energiewirtschaft sowie der chemischen und Erdölindustrie ließen sich von Compeda-Mitarbeitern über Spezialfragen zum technischen Support, über geplante PDMS-Erweiterungen, über PDMS in Computer-Netzwerken und über die Schnittstelle zwischen PDMS und "Dragon" unterrichten (Dragon ist Compedas Computer Aided Drafting System). Die Anwender kamen aber auch selbst zu Wort, sei es in Referaten, sei es in Diskussionsrunden.

Unter ihnen waren beispielsweise Vertreter der Shell International Petroleum Company, der ICI Corporate Labs, von Dow Chemical, Brown Boveri, Lummus Nederland und von der Electricite de France. Der Franzose - sein Referat lautete "Datenbanksicherheit und Wiederanlaufprozeduren bei Maschinenfehlern" - konnte dabei über einen ungewöhnlichen Fall aus der Praxis berichten.

Modell im Rechner

Als bei der EIectricite während eines PDMS-Laufs ein Systemfehler auftrat, brauchte man lange, bis man den Grund gefunden hatte: Es war eine tote Katze, die genau dort unter dem Rechenzentrumsboden lag, wo der Mainframe stand. Unter Hinweis auf Inhalt und Verlauf dieses ersten PDMS-Anwendertreffs sagte Compeda-Managing, Director Keith Trickett für das kommende Jahr bereits die zweite Veranstaltung dieser Art an.

Compeda offeriert PDMS als ein Softwarepaket, das ein komplettes dreidimensionales Modell einer existierenden oder geplanten Industrieanlage im Rechner vorhält und damit das Herstellen physischer Modelle weitgehend entbehrlich macht. Auf jeden beliebigen Teil dieses Computer-gespeicherten Modells kann aus jedem beliebigen Winkel zugegriffen werden, heißt es weiter. Modifizierungen oder auch ganze Änderungen an einem Anlagendesign könne man unmittelbar sichtbar machen.

Auf diese Weise könnten die Designer das Modell interaktiv verfeinern, bis ein akzeptables Produktionsanlagen- und Leitungssystem-Layout erreicht sei. PDMS - so Compeda - hat Datenbankeigenschaften und läßt sich beispielsweise auch für den Austausch von Konstruktionsdaten zwischen Tochter- und Fremdfirmen einsetzen. Darüber hinaus erlaube es die Abspeicherung aller derjenigen Informationen auf Magnetband, die für die Wartung von Produktionsanlagen sowie für zukünftige Ausbauten und Änderungen benötigt würden.

Millionen-Verträge

Die vom PDMS-Benutzer zu verwendende Sprache entspricht nach Angaben von Compeda der konventionellen Terminologie der Ingenieurswissenschaften. Die Software sei so ausgelegt, daß der Anwender über keine besonderen EDV-Kenntnisse verfügen müsse. Das in Fortran IV geschriebene und aus über 20 Programmteilen bestehende PDMS-Package wurde erstmals 1976 installiert. Inzwischen meldet Compeda weltweit an die 20 Installationen.

Ein PDMS-Lizenzvertrag hat ein Minimalvolumen von einer Million Mark; es können aber auch fünf Millionen sein. PDMS läuft auf Prime-Rechnern (ab 350), der Univac 1100-Serie, IBM 3033, DEC-VAX und Perkin-Elmer 8/32. An spezieller Peripherie sind die Grafik-Terminals 4006, 4010 oder 4014 von Tektronix oder kompatible Modelle erforderlich.