Aussteller reduzieren Personal und konstatieren zur Halbzeit:

CAD/CAM-Konzept der Messe-AG greift nicht

10.04.1987

HANNOVER (CW) - Das ganze Spektrum von zufrieden bis ärgerlich über den bisherigen Verlauf des Messegeschehens formulierten die Aussteller in der Halle 18 der Hannover-Messe Industrie zur Halbzeit am Samstag.

Prognosen über die endgültigen Ergebnisse mochte kaum einer der befragten CAD/CAM-Anbieter abgeben, der an der Intermatic-Systempräsentation beteiligt ist. "Unter dem Kunstwort Intermatic kann sich doch niemand etwas vorstellen", mutmaßt Uwe Samel von Rotring über Gründe des Besucherschwunds im Vergleich zu den letzten Jahren. Bei Tektronix hoffte man noch auf steigende Besucherzahlen für den Wochenanfang. Die Standleitung bei Applicon sah sich in ihren "Befürchtungen bestätigt". Das Unternehmen Rotring, das auch auf der CeBIT vertreten war, zog die Konsequenz aus den rückläufigen Besucherzahlen und schickte 20 Prozent des Standpersonals nach Hause.

Die Messe-AG hingegen meldet fast täglich neue Besucherrekorde. Rund 300 000 Besucher sollen nach ihren Angaben bis zur Halbzeit die größte Industrie-Show der Welt besucht haben. Wie diese Menschenmassen auf dem Messegelände gelenkt werden, halten einige Aussteller für eine der größten strategischen Leistungen der Neuzeit. Dabei sei es offensichtlich gelungen, die Besucher an den Ständen vorbeizudirigieren, ohne daß die Aussteller davon etwas mitbekommen hätten.

Charakteristisch für IBMs neue /2-Generation, die zunächst vier Modelle mit insgesamt acht Varianten umfaßt neben einer sogenannten "Microchannel"-Architektur (bei den größeren Modellen) ihre Terminalfähigkeit im 370-Hostverbund. Davon verspricht sich Big Blue Erfolge bei den Großkunden. Die 3270-Ausrichtung kommt einem Rückzug aus dem PC-Massenmarkt gleich - Freak-Futter ist allenfalls das /2-Einstiegsmodell 30, das freilich weder mit Super-Power glänzt noch vom Preis her überzeugt. (Siehe auch Berichte auf den Seiten 4, 5, 6 und 7.)