Hersteller reagiert auf Anwenderkritik

Cabletron liefert Spectrum mit vorgefertigten Muster-Reports

26.02.1999
MONTEREY (IDG) - Cabletron Systems poliert das Netz-Management-System "Spectrum" auf. Zu den angestrebten Verbesserungen gehört ein Data-Warehouse, das Informationen über das Netz sammelt. Gegen Ende 1999 soll zudem Version 5.2 des Produkts auf den Markt kommen.

Mit der Entscheidung, das Netz-Management-System um ein Data-Warehouse zu ergänzen, schließt sich Cabletron dem Trend zu "proaktivem" Management an. Aus historischen Informationen zukünftige (Performance-)Anforderungen vorhersagen wollen verschiedene Firmen. Computer Associates beispielsweise stellteine ähnliche Datenbank in der zweiten Jahreshälfte fertig. Hewlett-Packards "Netmetrix" verfügt ebenfalls über entsprechende Features. "Netview" von Tivoli hat schon seit Jahren eine Datenbank, wird aber erst in Kürze vorgefertigte Reports anbieten.

Die Warehouse-Ergänzung zu Spectrum sollte allerdings schon vor einem Jahr fertig sein. Es speichert alle Netz-Management-Statistiken. Darunter fallen zum Beispiel übertragene Datenmengen sowie die Anzahl von Kollisionen und Fehlern, die aufgetreten sind.

An der bisherigen Version des Data-Warehouses monierten Spectrum-Anwender das Fehlen vorgefertigter Reports. Das Warehouse ist zwar eine relationale Datenbank, die über Open Database Connectivity oder SQL zugänglich ist und die Erstellung von Reports erlaubt. Die Benutzer wünschen sich jedoch Muster, an denen sie ohne weiteren Entwicklungsaufwand die Netzstatistik ablesen können. Cabletron hat nun 18 solcher Muster-Reports auf der Basis von Microsofts "Access" entwickelt. Gegenwärtig setzt das Data-Warehouse auf einer Oracle-Datenbank auf, künftige Versionen sollen aber auch andere Datenbanken unterstützen, zum Beispiel Microsofts "SQL Server". Es kostet 30000 Dollar, wenn es für ein oder zwei Spectrum-Server geeignet sein soll, sonst 80000 Dollar.

Neben diesen Verbesserungen plant Cabletron, die Version 5.2 des Netz-Management-Produkts auf den Weg zu bringen. Das neue Release soll Konfigurationsänderungen an Netzequipment erleichtern und mit Navigierhilfen wie einer Verzeichnisbaumstruktur ausgestattet werden. Die für Ende 1999 erwartete Version 5.2 dürfte darüber hinaus auch die Überwachung von Performance und Quality of Service (QoS) bei ATM-Diensten ermöglichen.