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CA erwartet schnelle Einigung mit US-Justiz

10.09.2004

Computer Associates (CA) rechnet damit, in Kürze eine Einigung mit der US-Regierung zu erzielen, die wegen der fragwürdigen Bilanzierungspraktiken des Softwareanbieters eine Untersuchung aufgenommen hat. Man habe alle notwendigen Maßnahmen ergriffen, um die Behörden zufrieden zu stellen, sagte Finanzchef Jeff Clarke auf der Analystenkonferenz von SG Cowen in Boston. Einen genauen Zeitpunkt wolle er aber nicht nennen, da die Regierung Wert darauf lege, die Anfang 2002 eingeleiteten Ermittlungen in Ruhe abzuschließen. Der Konzern kooperiere voll und ganz mit den Behörden, versicherte Clarke. Für die Beilegung der Untersuchungen hat CA bereits im Juni eine Rückstellung von rund zehn Millionen Dollar vorgenommen. Die genaue Höhe der Strafe sei allerdings noch nicht bekannt, so der Topmanager.

Innerhalb weniger Monate, möglicherweise sogar früher, werde das Unternehmen außerdem einen neuen CEO berufen, teilte Clarke weiter mit. Zu den Topkandidaten zähle der Interims-Chef Kenneth Cron, daneben würden aber auch andere Optionen geprüft.

Das viertgrößte Softwarehaus der Welt hat im Zuge des Bilanzfälschungsskandals im Jahr 2000 mehr als ein Dutzend Angestellte aus Buchhaltung, Rechts- und Vertriebsabteilung entlassen. Unter ihnen befindet sich der ehemalige Finanzvorstand Ira Zar, der im Oktober 2003 gefeuert wurde. Der frühere CEO Sanjay Kumar hat Ende April 2004 seinen Chefsessel geräumt und verlies Anfang Juni ganz das Unternehmen. (mb)