DDR-Geschäft soll Wachstum stabilisieren

BVB: Guter Jahresbeginn für Büro- und Computerbranche

06.07.1990

WIESBADEN (CW) - Erfolgreicher als erwartet verläuft das Jahr 1990 bislang für die deutsche Büro- und Computerbranche.

Wie auf der Jahrestagung des Bundesverbandes Büro- und Informations-Systeme e.V. (BVB), Wiesbaden, verlautete, könnte dieser Industriezweig seine zu Beginn des Jahres verhalten optimistischen Prognosen "eher nach oben korrigieren".

Laut BVB haben im ersten Quartal '90 zu dem im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 11,8 Prozent auf gut neun Milliarden Mark gestiegenen Inlandsangebot alle Sparten beigetragen.

Zulegen konnten vor allem die Büromaschinen, die ein Plus von 22,6 Prozent auf 554 (1989: 452) Millionen Mark erzielten. Einen Anstieg von 12,6 Prozent auf knapp drei (2,6) Milliarden Mark verzeichnete die Kommunikationstechnik, während sich die Informationstechnik um 10,2 Prozent auf 5,5 (fünf) Milliarden Mark steigern konnte. Wie der BVB weiter ermittelte, gab es zwischen Ein- und Ausfuhren bei Büro- und Kommunikationstechnik nur geringfügige Unterschiede. Bei der Informationstechnik jedoch dominierte weiter der Import mit 4,9 Milliarden Mark über den Export mit 3,2 Milliarden Mark.

Insgesamt, so war auf der BVB-Jahrestagung zu hören, habe das Ergebnis des ersten Quartals die zu Jahresbeginn gestellten Prognosen der Büro- und Computerbranche deutlich übertroffen. Allerdings, so schränkte der für die nächsten drei Jahre gewählte neue BVB-Vorstandsvorsitzende Rudi Häussler ein, bedeuteten die vom Verband auf das Halbjahr hochgerechneten Branchendaten der ersten drei Monate keine generelle Entwarnung. Nach wie vor prägten Import-, Preis- und Kostendruck das Geschäft mit Systemen der Büro-, Informations- und Kommunikationstechnik.

Hoffnung auf weiterhin steigendes Wachstum mache jedoch das zu erwartende Geschäft in der DDR. Die Umstrukturierung und Modernisierung der Wirtschaft verlange zwingend High-Tech-Informations- und -Kommunikationstechniken. Da aber der DDR in diesem Sektor außer Schreibmaschinen keine wettbewerbsfähigen Produkte zur Verfügung stünden, müßten Hard- und Software aus der Bundesrepublik Deutschland und anderen westlichen Ländern kommen.