Business-Demand- Management

24.08.2006
Von Ulrich Kalex 

IT ist leidenschaftslos und durch nüchterne Entscheidungen bestimmt. Stimmt das wirklich? Wohl kaum: Wollen die Fachabteilungen ihre Projekte durchsetzen, so sind sie von der IT abhängig. Auf der anderen Seite will sich die IT als Dienstleister etablieren. Das führt im Umfeld der Projekt-Management-Offices häufig zu Seilschaften, Muskelspielereien und Spannungen, wie man sie aus Grisham-Thrillern kennt.

EAM in der Praxis

Das Business-Demand-Management ist eng verwandt mit dem Enterprise-Architecture-Management (EAM). Zu diesem Thema veranstaltet die computerwoche am 10. Oktober in Frankfurt am Main ein "Executive Program". Weitere Informationen finden Sie unter www.computerwoche.de/eam

Um die Diskussion zu versachlichen und den IT-Projekten den größten Teil ihres Mysteriums zu nehmen, empfiehlt sich die Einführung eines Prozesses für das Business-Demand-Management (BDM). Er hilft dabei, alle Aspekte einer Projektanforderung gründlich zu inspizieren und dabei Faktoren wie Auftraggeber, Stakeholder, betroffene Anwendungen, geschätzter Kosten- und Ressourcenbedarf sowie erwarteter Beitrag zu den Geschäftszielen zu berücksichtigen. So lassen sich Projektvorhaben sachlich und sauber definieren und an der Unternehmensstrategie ausrichten. Dadurch verkürzt sich der Projektbewertungsprozess; zudem ist es möglich, Anforderungen präziser zu formulieren und spätere Überraschungen zu vermeiden; drittens werden die Fachabteilungen daran erinnert, dass auch sie eine Pflicht zur Unterstützung der Unternehmensziele haben.

Erwartungsgemäß ist nicht jeder von BDM begeistert: Manche sehen das Thema als "Projektkiller" an. Sie übersehen, dass es auch hilft, Initiativen zu genehmigen, die unter "normalen" Umständen keine Chance zur Realisierung hätten, - gerade weil transparent wird, welche Anforderungen mit bestehenden Anwendungen bereits erfüllt werden beziehungsweise wie sich Anforderungen bündeln lassen.

Von Dr. Ulrich Kalex, Vice President Product Line Management bei der Alfabet AG, Berlin.