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Bush lockert Exportlimits für Computer

03.01.2002
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - US-Präsident George Bush hat angekündigt, er werde die Restriktionen für den Export von Computern ins Ausland erheblich reduzieren. Die Leistungsgrenze von Rechnern, ab der Hersteller eine spezielle Ausfuhrgenehmigung des Handelsministeriums beantragen müssen, soll demnach von bislang 85.000 auf 190.000 MTOPS (Millionen theoretische Operationen pro Sekunde) mehr als verdoppelt werden - ein handelsüblicher Desktop kommt übrigens auf gut 2000 MTOPS.

Von dieser Regelung profitieren die so genannten "Tier-III"-Staaten, zu denen unter anderem Indien, Pakistan, China, Russland und die Nachfolgestaaten der Sowjetunion, der Nahe Osten sowie Vietnam zählen. An Verbündete wie Kanada, Mexiko und Westeuropa (seit neuestem auch Lettland) darf ohne Beschränkung exportiert werden. Ein totales Embargo gilt allerdings weiterhin für die "Schurkenstaaten" Irak, Iran, Libyen, Sudan und Syrien sowie für Kuba.

Die Neuregelung wurde von den Herstellern unisono begrüßt. Vielen geht sie aber noch nicht weit genug. "Wir freuen uns, aber dies ist keine langfristige Lösung, und eine solche brauchen wir", klagt beispielsweise Ralph Hellmann vom Branchenverband Information Technology Industry Council. (tc)