Sieben Jahre

Bundesregierung fordert länger Updates für Smartphones

06.09.2021
Von 
Halyna Kubiv ist Content Managerin bei der Macwelt.
Im Rahmen der Ökodesign-Richtlinie fordert die Bundesregierung deutlich strengere Maßnahmen als die EU.

Die neue Ökodesign-Richtlinie ist laut der EU für das dritte Quartal 2021 geplant, die Bundesregierung will nun etwas strengere Regeln als die Europäische Kommission. Als neue Produkt-Gruppe, die dieser Regulierung unterliegt, werden voraussichtlich auch Smartphones und Tablets aufgenommen werden, ursprünglich hatte die EU-Kommission ab 2023 für diese Produktkategorie verpflichtende Energie-Labels (wie diese schon jetzt auf den Lampen und Leuchtdioden zu sehen sind). Zur Ökodesign-Richtlinie gehören bessere Reparierbarkeit und eine bestimmte Support-Zeit. Diese sollten sich laut der EU auf fünf Jahre belaufen, die gleichen fünf Jahre soll ein Hersteller Sicherheits-Updates für die begleitende Software liefern.

Mit seiner Update-Praxis ist Apple vorbildlich. Aber es geht noch mehr.
Mit seiner Update-Praxis ist Apple vorbildlich. Aber es geht noch mehr.
Foto: Apple

EU geht der Bundesregierung nicht weit genug

Die Bundesregierung will nun diese Rahmenbedingungen weiter verschärfen. Laut einem Kommentar der Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums an " Heise" sollen Hersteller, die Smartphones und Tablets in Deutschland verkaufen, sieben Jahre lang Sicherheits-Updates für die Software liefern. Auch Ersatzteile für die Reparatur sollen schneller geliefert werden. Laut Vorgaben der EU soll eine solche Lieferung maximal fünf Werktage dauern, die Frist ist offenbar für das Bundeswirtschaftsministerium zu lang, denn bei zu langen Wartezeiten kann sich der Nutzer schneller für einen Neukauf entscheiden.

Die neue Richtlinie der EU, die noch bis Ende des Jahres verabschiedet werden soll, wird auf die gesamte IT-Industrie Einfluss haben. Bislang finden sich unter den Produktkategorien, die der aktuellen Regulierung unterliegen, nur Computer und Bildschirme sowie Fernseher. Neben Smartphones und Tablets beabsichtigt die EU in die neue Richtlinie weitere Produkt-Gruppen aufzunehmen, dazu werden Router, Switches und andere Netzwerk-Vorrichtungen für privaten und Business-Einsatz gehören. Eine besondere Gruppe sind die externen Lader (Universal external power supplies (common chargers for household and office equipment), dagegen sperrt sich Apple seit Langem und hält am Lightning-Anschluss fest. (Macwelt)