Zwei Unternehmen für Mobilfunk und Corporate Networks

BT und AT&T liebäugeln mit einer Teilfusion

22.09.2000
LONDON (CW/IDG) - British Telecom (BT) und der amerikanische TK-Riese AT&T streben offenbar eine Teilfusion in Form der Zusammenlegung ihrer Mobilfunk- und Geschäftskunden-Aktivitäten an.

Für eine große Überraschung sorgten die von den britischen Zeitungen "Financial Times" und "Sunday Telegraph" Ende vergangener Woche verbreiteten Spekulationen nicht. Demnach haben sich die Vorstände beider Carrier bereits weitgehend auf eine Teilfusion der jeweiligen Mobilfunksparten sowie ihrer primär große Geschäftskunden adressierenden Festnetz- beziehungsweise Corporate-Network-Aktivitäten verständigt. Der Name für die neue Mobilfunk-Company stehe mit "Advance" schon fest. Sie soll baldmöglichst gesondert an die Börse gebracht werden, wodurch beide Unternehmen ihre hohen Schulden verringern könnten. Beim neuen Unternehmen für Geschäftskunden will man auf das bereits existierende Joint Venture "Concert" zurückgreifen.

Bereits seit gut einem Monat gibt es Gerüchte über eine Fusion beider Telcos, die im jüngsten Geschachere um neue Allianzen und strategische Ausrichtungen als die großen Verlierer im weltweiten TK-Markt gelten. Beiden Carriern wird kein sehr gutes Standing im Internet-Geschäft nachgesagt, zudem haben sowohl AT&T als auch BT mit massiven strukturellen Schwierigkeiten zu kämpfen.

Die jetzt bekannt gewordenen Pläne werden indes von Branchenkennern als "durchaus realistisch" eingeschätzt. Eine Totalfusion hätte aus kartellrechtlichen Gründen kaum eine Chance, zudem wollen sowohl BT-Chef Peter Bonfield als auch AT&T-CEO Michael Armstrong das Heft nicht völlig aus der Hand geben, heißt es.