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Broadvision verabschiedet sich vom deutschen Börsenparkett

25.04.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der US-amerikanische Portalanbieter Broadvision zieht sich vom deutschen Börsenparkett zurück. Spätestens in drei Monaten soll das Unternehmen nicht mehr am Neuen Markt in Frankfurt, sondern nur noch an der New Yorker Nasdaq gelistet sein. Hintergrund dieser Entscheidung dürfte das anhaltend schlecht verlaufende Geschäft sein.

Wie bereits Anfang April angekündigt(Computerwoche online berichtete), meldete Broadvision nun offiziell einen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um zwei Drittel eingebrochenen Umsatz von 30,5 Millionen Dollar. Das Geschäft mit Softwarelizenzen schmolz von über 40 Millionen Dollar im Vorjahr auf 8,2 Millionen Dollar zusammen. Der Nettoverlust konnte von 105,1 Millionen Dollar in den ersten drei Monaten 2001 auf 36,1 Millionen Dollar reduziert werden. Broadvsion hatte bis Ende März 300 seiner 970 Mitarbeiter entlassen.

Im Zuge einer Restrukturierung will sich das Softwarehaus nun nur noch auf den Bereich Unternehmensportale konzentrieren. Im vergangenen Jahr war Broadvision vor allem wegen eines zu breiten Produktportfolios kritisiert worden, das von E-Commerce-Anwendungen über Content-Management-Systeme bis hin zu Billing-Lösungen reicht. Damit seien zu hohe Aufwendungen für Entwicklung und Vertrieb verbunden. (rs)