Euro-Umstellung/Kommentar

Brief nach Entenhausen

23.06.2000

Liebe Panzerknacker,vergesst Dagobert Duck und seine Bucks! Hier in Europa läuft demnächst eine Riesensache: Es geht um ein paar hundert Milliarden, ihr habt richtig gelesen, und die liegen nicht in einer schwer bewachten Festung, sondern werden bewegt. Auf den Straßen! Die Sache ist die: Die tauschen hier überall ihre Taler gegen neue mit dem Namen Euro um. Das läuft über die Banken; die kriegen die neue Penunze vom Staat und müssen die alten Piepen da abliefern. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wieviel das ist. Die schaffen allein hier in Deutschland gut 2,6 Milliarden alte Lappen im Wert von ungefähr einer viertel Billion Mark von den Pulvertürmen weg, davon rund eine Million 100-Mark-Scheine. Und die Geldpaläste müssen sich für ihre Tresore ziemlich genau so viele Scheine für 130 Milliarden Euro zurückholen, nur so für?s erste. Wie bitte? Ihr schwimmt nicht gern in Papier, Hartgeld fühlt sich besser an? Der Kies liegt auf den Straßen! In Deutschland werden die Banken rund 28 Milliarden harte Pimperlinge für fast zehn Milliarden Mark zum Staat karren und sich dafür gut 15 Milliarden Euro-Eier holen. Das dürfte ja wohl reichen, damit sich jeder von euch gleich ein Dutzend Swimmingpools füllen kann. Was Ihr braucht? Ein Schiff und eine ganze Flotte Lastwagen. Allein die alten Münzen wiegen fast 100000 Tonnen, die neuen etwas über 70000 Tonnen. Die transportieren den Schotter in Holzkisten, jede von denen wiegt mehr als eine halbe Tonne. Also Gabelstapler nicht vergessen! Und keine Sorgen wegen Tick, Trick und Track. Die werden gerade bei Daniel Düsentrieb auf Computer umgeschult. Danach hat das Fähnlein Fieselschweif mit der Umstellung all der Rechner auf die neue Knete voll zu tun. Und alle Hände voll gönnen wir euch auch. Schon lange. ls