Umsatzeinbrüche im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres hätten zu dem momentanen Liquiditätsengpass geführt, begründet der Vorstandsvorsitzende Hans-Peter Eitel die finanzielle Schieflage. Im Grunde leide Brain unter den gleichen Problemen wie alle anderen Wettbewerber auch. Nur reiche die Finanzdecke nicht aus, um die gegenwärtige Durststrecke zu überbrücken. Nach einem Insolvenzverfahren, so es denn zustande komme, werde man sich mit einem Partner neu aufstellen, erklärte Eitel.
Mit dieser Zuversicht steht der Vorstandssprecher jedoch allein da. Nachdem der bisherige Investor, die Baader Wertpapierhandelsbank, ihre Brain-Beteiligung komplett abgeschrieben hat, deutet alles darauf hin, dass sich andere Banker ebenfalls nicht die Finger verbrennen wollen. Beobachter werfen dem ERP-Anbieter vor, nach dem Börsengang 1999 trotz aller Sparprogramme die Kosten nie in den Griff bekommen zu haben. Letztendlich sei Brain aber an dem Versuch gescheitert, die aus der Fusion von BIW und Rembold + Holzer stammenden Produktlinien zu konsolidieren (ausführlicher Bericht Seite 11).