BPO und Multisourcing sind im Kommen

16.12.2005
Anwenderunternehmen lagern einer IDC-Studie zufolge zunehmend Geschäftsprozesse aus und meiden Abkommen mit nur einem Partner.

Ein Viertel der im Jahr 2004 weltweit abgeschlossenen 100 größten Auslagerungsabkommen waren BPO-Deals (Business Process Outsourcing). Damit ist der Markt deutlich gewachsen, denn im Jahr zuvor waren es 15,2 Prozent. Zugleich hat das Gesamtvolumen der betrachteten Aufträge leicht von 69,1 auf 68,3 Milliarden Dollar abgenommen.

IDC nennt drei wichtige Gründe, die Unternehmen zum Auslagern der Geschäftsprozesse veranlassen:

- Das Kosten-Management: Die Firmen streben eine bessere Transparenz an und wollen Kostentreiber früher erkennen.

- Die Konzentration auf Kernkompetenzen: Die Unternehmen wollen ihrer Ressourcen für die eigentlichen Geschäftstätigkeiten vorhalten, um die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern.

- Risiko-Management: Die mit dem Betrieb verbundenen finanzielle-, technische und organisatorische Risiken sollen externe Dienstleister tragen. Der - so das Kalkül der Firmen - kennt den Markt und seine Unwägbarkeiten besser.

Ein weiterer Trend im Outsourcing-Markt ist das Multisourcing, also der Bezug von IT-Diensten aus mehreren Quellen. Im Jahr 2004 wurden laut IDC Vorhaben im Wert von 15,9 Milliarden Dollar abgeschlossen, in denen Aufträge auf mehrere Service-Provider aufgeteilt wurden. Das sind 23,3 Prozent aller betrachteten Outsourcing-Deals. Zu den Anwendern, die entsprechende Abkommen abgeschlossen haben gehören das britische Gesundheitsministerium, die Deutsche Bank und die Bank of America. Im kommenden Jahr erwartet IDC das nächste große Vorhaben dieser Art. Ein mit mehreren Milliarden Dollar dotierte Vertrag zwischen EDS und General Motors läuft 2006 aus. (jha)