Borland: Der Ertrag muss noch deutlich steigen

01.09.2003
Von Christian Struck
Die Borland-Aktie dümpelt gegenwärtig um ihren Ausgabekurs von zehn Dollar aus dem Jahr 1989. Zwar ist die Bilanz der Softwerker grundsätzlich solide, aber eine Einstiegsempfehlung ist derzeit kaum zu rechtfertigen.

Der Spezialist für Softwareentwicklungs-Werkzeuge Borland konnte den Halbjahresumsatz um 29 Prozent auf 150,64 Millionen Dollar steigern. Ohne die Übernahme der Softwareunternehmen Togethersoft und Starbase hätte die Company jedoch einen leichten Rückgang der Einnahmen vermelden müssen. Außerdem führten die durch die Akquisitionen und Umstrukturierungen anfallenden Kosten zu einem Verlust von 22,6 Millionen Dollar. Abzüglich dieser außerordentlichen Belastungen wäre es Borland gelungen, mit 3,5 Millionen Dollar seinen 13. Quartalsgewinn in Folge zu vermelden.

Geografisch verteilt sich der Umsatz zu etwa der Hälfte auf Nordamerika, einem Drittel auf Europa und dem Rest auf die Region Asien-Pazifik. Insofern hätte durch den schwachen Dollar eine deutliche Verbesserung der Ergebnisse erwartet werden können, was aber nicht der Fall war. Da überrascht es wenig, dass die Aktie von den steigenden Kursen an den Technologiemärkten kaum profitieren konnte. Sie notiert sogar noch leicht unter ihrem Emissionskurs von zehn Dollar aus dem Jahr 1989. Per se war mit der Borland-Aktie also bislang - mit Ausnahme von Trading-Gewinnen - kein Geld zu verdienen. Hieran dürfte sich vorerst auch nichts ändern, da das Papier mit dem fast 30fachen angekündigten Gewinn des nächsten Jahres bewertet ist und dieser bereits eine Gewinnverdopplung impliziert, die auch erst einmal erreicht werden will. Das kalifornische Unternehmen verfügt mit einer Eigenkapitalquote (zum 31. März 2003) von 69 Prozent und 217 Millionen Dollar an liquiden

Mitteln zwar über eine sehr solide Bilanz. Aber erst durch eine deutliche Steigerung der Ertragskraft könnte die Borland-Aktie bei einem aktuellen Umsatzmultiple von 2,6 wieder interessant werden.

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