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Borland bringt Tool zur Anwendungsverteilung

02.02.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Mit "Deployment Op-Center" bietet Borland jetzt eine visuelle Software, die IT-Leiter bei der Überwachung und Dokumentation verteilter Anwendungen unterstützen soll. Sie stellt über eine Management-Konsole Modellierungswerkzeuge und vorgefertigte XML-Templates bereit, mit deren Hilfe sich die logischen und physikalischen Abhängigkeiten verteilter Anwendungen grafisch darstellen, mappen und pflegen lassen.

Die Details zu den jeweiligen Konfigurationen werden als XML-Dokument festgehalten und sollen Entwicklern, IT-Leitern oder Administratoren gleichermaßen einen Überblick verschaffen. Vorrangiges Ziel ist es, über die Konsole auch im laufenden Betrieb die Abläufe zwischen Anwendungen und Applikations-Servern, Web-Servern, Datenbanken oder Messaging-Middleware von Tibco oder Soniq von zentraler Stelle aus überwachen zu können. Ist beispielsweise eine Ressource nicht verfügbar, so wird dies laut Hersteller umgehend in den Modellen angezeigt. Um einen weitergehenden Einblick in die Ressourcen zu erhalten, existiert zusätzlich die Option, Op-Center über das Simple Network Management Protocol (SNMP) mit System-Management-Frameworks wie "Openview" von Hewlett-Packard oder "Tivoli" von IBM zu kombinieren.

Op-Center tritt die Nachfolge des bisherigen Produkts "Appcenter" an, das nicht mehr weiterentwickelt wird. Laut Moty Aharonovitz, zuständiger Produkt-Manager bei Borland, ist die neue Software ein weiterer Bestandteil der seit längerem verfolgten Produktstrategie eines Application-Lifecycle-Managements und zugleich Einstiegspunkt für den Aufbau serviceorientierter Architekturen. Der Benutzer sei dabei nicht an eine bestimmte Programmierplattform gebunden, sondern könne über die Konsole verteilte Anwendungen sowohl auf der Basis der Java 2 Enterprise Edition (J2EE) als auch .NET oder Component Object Request Broker Architecture (Corba) verwalten.

Insbesondere letzte Option könnte nach Ansicht von Marktbeobachtern den Hersteller ins Geschäft bringen, da es eine Reihe von Finanz- und TK-Unternehmen gebe, die Borlands Corba-Implementierung "Visibroker" im Einsatz hätten und jetzt nach Wegen suchten, diese verteilten Anwendungen in die IT-Landschaft einzubinden. (as/lex)