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Borland bleibt hinter den Erwartungen zurück

08.10.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Borland Software Corp. hat im dritten Quartal 2003 nach eigenen Angaben deutlich unter Erwartung abgeschnitten: Nach vorläufigen Berechnungen erwirtschaftete der kalifornische Spezialist für Softwareentwicklungs-Werkzeuge zwischen 69 Millionen und 71 Millionen Dollar Umsatz - im Vorfeld hatte die Company Erlöse von bis zu 76,3 Millionen Dollar in Aussicht gestellt.

Zusätzlich zu dem - laut CEO Dale Fuller selbst für das traditionell schwache Quartal - niedrigen Umsatz wurde das Quartalsergebnis noch von Restrukturierungskosten belastet. So ergriff Borland gegen Quartalsende Maßnahmen, um die Betriebskosten der gegenwärtigen Marktsituation anzupassen, unter anderem wurden dabei 125 Stellen gestrichen. Als Resultat verbuchte Borland einen Nettoverlust von voraussichtlich zwölf bis 15 Cent pro Aktie. Die Restrukturierungskosten und andere Einmaleffekte ausgeklammert, hätte Borland ein ausgeglichenes bis leicht positives (Pro-forma-) Ergebnis von zwei Cent je Aktie erreicht. Hier war die Softwareschmiede lediglich von einem Nettodefizit zwischen fünf und sieben Cent je Anteilschein ausgegangen. Zum Vergleich: Im dritten Quartal 2002 hatte die durch zahlreiche Übernahmen inzwischen stark gewachsene Softwareschmiede bei 60,7 Millionen Dollar Umsatz einen Nettoprofit von fünf Millionen Dollar oder sechs Cent je Aktie ausgewiesen.

CEO Fuller ist trotz der Schlappe zuversichtlich, dass Borland seine Marktposition weiter ausbauen könne. Mit über 200 Millionen Dollar an liquiden Mitteln und ohne längerfristige Schulden sei die Company zudem finanziell gut ausgestattet.

Wie die COMPUTERWOCHE aus informierten Kreisen erfuhr, schnitt die Deutschland-Tochter von Borland im internationalen Vergleich relativ gut ab und war auch von den Entlassungen nicht betroffen. (mb)