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Blue Coat verdoppelt Quartalsgewinn

03.06.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die laufenden Ermittlungen gegen Blue Coat Systems wegen angeblichen Insider-Handels scheinen Kunden und Investoren wenig zu stören: Nachdem der kalifornische Web-Security-Spezialist am gestrigen Donnerstag einen doppelt so hohen Quartalsprofit wie im Vorjahr gemeldet hatte, kletterte der Kurs der Blue-Coat-Aktie im nachbörslichen Handel um 19 Prozent.

Wie der Hersteller von Secure Proxy Appliances bekannt gab, konnte er seinen Nettogewinn im Schlussquartal 2004/05 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 1,4 Millionen auf 2,8 Millionen Dollar oder 21 Cent je Aktie verbessern. Sondereffekte ausgeklammert, verschlechterte sich das (Pro-forma-)Ergebnis allerdings von 2,6 Millionen auf 2,3 Millionen Dollar oder 17 Cent pro Anteil. Von Thomson First Call befragte Analysten hatten jedoch im Schnitt nur mit einem Pro-forma-Plus von 15 Cent je Aktie gerechnet. Bei den Umsätzen überraschte Blue Coat mit einem Zuwachs um 34 Prozent auf 28,4 Millionen Dollar - hier hatten die Wallstreet-Experten durchschnittlich 27,9 Millionen Dollar hohe Erlösen erwartet. Nach eigenen Angaben konnte die Company im Berichtszeitraum 300 Neukunden für ihre Proxy-Appliances gewinnen, darunter T-Mobile, Aon und Amtrak.

Im Gesamtjahr 2004/05 kletterten die Einnahmen von 66,1 Millionen auf 96,2 Millionen Dollar. Gleichzeitig drehte das Nettoergebnis von Blue Coat von minus 348.000 auf plus 5,4 Millionen Dollar oder 41 Cents pro Aktie.

Neuigkeiten zu den Ermittlungen bei Blue Coat gibt es laut Firmenchef Brian NeSmith nicht. Die US-Börsenaufsicht SEC beschäftigen sich mit den Hintergründen, die im Mai vergangenen Jahres zu einem drastischen Kurseinbruch bei dem Unternehmen geführt hatten. Damals waren die Aktien von Blue Coat um 29 Prozent abgestürzt, nachdem die Firma mit ihren Quartalszahlen den Wall-Street-Gewinn-Consensus um drei Cent pro Aktie verfehlt hatte. (mb)