Blick über den eigenen Tellerrand

28.11.1997

Lange Zeit galt er als Sinnbild seiner Company: Nach Möglichkeit jedes Aufsehen vermeiden, ruhig das eigene Geschäft vorantreiben! Für publicityträchtige Key-Note-Ansprachen und Interviews war John Chambers jedenfalls selten zu haben. Doch mit den gestiegenen Ansprüchen hat sich das Verhalten geändert. Der Cisco-Chef redet seit einiger Zeit auch öffentlich Tacheles - Bill Gates, Scott McNealy oder Larry Ellison lassen grüßen! Natürlich habe Cisco das Zeug, in Zukunft mehr denn je den Gang der Dinge im Networking zu bestimmen, meinte Mr. Chambers zum Beispiel unlängst. Man müsse nur "nahe genug am Kunden bleiben und die Fehler, die andere Firmen gemacht haben, als sie eine führende Position im IT-Markt innehatten, vermeiden". Ganz einfach also. Noch dazu, wo man sich wenig ernstzunehmender Konkurrenz erfreut. Große Wertschätzung hege er, so Chambers in der Attitüde des unumschränkten Marktführers, für Männer wie den 3Com-CEO Eric Benhamou. Dieser mache einen "exzellenten Job". Dennoch liebe er es, "ihn im täglichen Geschäft, wo immer möglich, zu schlagen". Die Tatsache, daß Benhamou durch die Übernahme von U.S. Robotics versuche, eine nahezu gleich große Company in das eigene Unternehmen zu integrieren, zeige, "welches Risiko manche unserer Wettbewerber eingehen, um in die Nähe unserer Umsatzgröße zu kommen".