Blackberry verliert Anteile im wachsenden Mobile-E-Mail-Markt

09.08.2006
Nach Untersuchungen von Strategy Analytics Research ist der Marktanteil von "Blackberry"-Anbieter Research in Motion (RIM) im ersten Halbjahr 2006 zwar um fünf Prozentpunkte auf 59 Prozent gesunken. Die Gesamtzahl der Mobile-E-Mail-Nutzer im Business-Umfeld soll sich jedoch im laufenden Jahr verdoppeln.

Strategy Analytics führt zwei maßgebliche Gründe für das potenzielle Wachstum an: Zum Einen fassten die Anbieter von Hosted-Exchange-Servern, die nahezu ein Drittel des Business-E-Mail-Marktes kontrollieren, zunehmend Fuß. Zum Anderen verweisen die Marktforscher auf die neu erschienenen Mobile-E-Mail-Standards und die Fähigkeit neuer Techniken, nachhaltige, innovative und stark vom Wettbewerb bestimmte Märkte zu generieren. Als wichtige Standards nennt Strategy Analytics OMA DS (Device Sync, früher SynchML) und insbesondere P-IMAP /Lemonade (Licence to Enhanced Mobile Oriented And Diverse Endpoints).

Cliff Raskind, Leiter des Bereichs Wireless Enterprise Strategies Service, schätzt, dass neue offene Mobile-E-Mail-Standards und vor allem aggressive Mobility-Strategien unter den E-Mail-Dienstleistern dazu führen, dass bis 2009 mehr als 15 Prozent aller Mail-Accounts auch mobil erreichbar sein werden. Gleichzeitig soll sich der monatliche Durchschnittspreis je Nutzer von aktuell 30 Dollar halbieren.

Raskind sieht vor allem bei Standard-Pionieren wie Consilient, Synchronica und Funambol langfristig ein deutliches Aufwärtspotenzial. Zu den Anbietern von Push-Diensten, die die Adaption von Mobile-E-Mail kurz- bis mittelfristig steigern, rechnet er unter anderem Mail2Web, MailStreet und 4Smartphone. Trotz dieser Bedrohung sollte es Blackberry-Hersteller RIM mit etwas Geschick gelingen, sich wie bisher im Highend-Bereich des Marktes zu behaupten, so der Analyst. Schlechter ist es laut Raskind um Anbieter von Push-E-Mail-Produkten für Carrier wie Visto, Nokia-Tochter Intellisync oder Seven bestellt, die zusammen 19 Prozent Marktanteil besitzen. (mb)