Philips entwickelt optischen Speicher für medizinische Anwendungen:

Bildbank speichert Millionen Fotos

18.03.1983

HAMBURG (pi) -Insbesondere in der medizinischen Diagnostik sind Bilder wichtige Informationsträger. In einem mittelgroßen Klinikum werden beispielsweise mehrere hunderttausend Röntgenaufnahmen pro Jahr produziert. die ausgewertet und archiviert werden müssen. Dem Aufbau elektronischer Bildinformationssysteme als Arbeitshilfe für den Routinebetrieb stehen die enormen Datenvolumina digitalisierter Bilder entgegen.

Die digitale Darstellung eines "guten" Fotos oder Röntgenbildes erfordert die Zerlegung in ein Raster von 2000 x 2000 Punkten mit je 256 Graustufen. Das ergibt eine Informationsmenge von 2000 x 2000 x 8 gleich 32 MBit. Neue technologische Entwicklungen- insbesondere die Entwicklung der digital- optischen Speicherplatte mit einem Fassungsvermögen von über zehntausend Megabit pro Speicherplatte -

bieten heute Möglichkeiten für die Lösung dieses speziellen Informationsverarbeitungsproblems. Im Rahmen BMFT-geförderter Entwicklungsprojekte hat das Forschungslaboratorium Hamburg der Philips GmbH nach eigenen Angaben für den Einsatz im klinischen Bereich detaillierte Systemkonzepte erarbeitet und Schlüsselkomponenten erprobt.

Eine zentrale Funktion hat die "Bildbank" ein elektronischer Archivspeicher, dessen Kapazität auf mehrere Millionen Bilder ausgebaut werden kann. Mittels digital-optischer Speicherplatten lassen sich die erforderlichen Datenmengen von 10 Millionen Megabit auf engem Raum mit schnellem Zugriff und akzeptablen Kosten speichern die Funktionsfähigkeit der elektronischen Bildbank ist mit experimentellen Systemen demonstriert worden. Für die Verwaltung der Bilder wurden exemplarische Softwarelösungen erarbeitet. Der Einsatz einer solchen digitalen Bildbank in einem Krankenhaus steht im Rahmen eines Pilotprojektes bevor.

Die Möglichkeiten der digitalen Bildverarbeitung können jedoch erst ausgeschöpft werden, wenn für die Durchführung von Bildverarbeitungsoperationen spezialisierte, leistungsfähige digitale Prozessoren zur Verfügung stehen, mit denen am Arbeitsplatz stationierte Bildauswerteterminals ausgerüstet werden können. Zu diesem Zweck wurde ein grundlegend neues Rechnerarchitekturkonzept entworfen und im Labor erprobt.

Ziel dieser Arbeiten ist es, Systeme für die digitale Bildverarbeitung im medizinisch- diagnostischen Bereich zu schaffen, in deren Infrastruktur sich die Vielzahl der diagnostische Bildquellen harmonisch einfügen lassen. Der bequeme und schnelle Zugriff zur Gesamtheit der Bildinformation und zu den mit den Bildern verknüpften Daten, verbunden mit der Möglichkeit, moderne Methoden der Bildmanipulation und Bildanalyse am Arbeitsplatz einzusetzen, soll zu einer effizienteren und umfangreicheren Nutzung diagnostischer Bildinformation führen.

Informationen: Philips GmbH, Mönckebergstr. 7, 2000 Hamburg 1, Tel.: 040 / 32 97-368.