Lichtwellenleiter und T-1-Multiplexer als Grundlage:

Big Blue vernetzt bis in der letzten Winkel

04.03.1988

FRAMINGHAM (IDG) - IBM hegt die Absicht ,das eigene Unternehmen "weitschweifig" zu vernetzen. Zur Übertragung von Sprache, Daten und Bildern sollen Glasfaserkabel mit einer Länge von mehr als 17 000 Meilen und rund 300 T-1-Multiplexer integriert beziehungsweise eingesetzt werden. Wer für die Carrier-Dienste aufkommt, ist momentan allerdings noch ungeklärt.

Das zweistufig ausgelegte Backbone-Netz wird aus T-1-Links, Hubs und T-3-"Fiberoptic-Facilities" mit 45 Megabit pro Sekunde bestehen, die den "Mischmasch" der bereits vorhandenen Datenübertragungsschienen einbinden. Dazu gehören unter anderem ein Tandem-Sprachnetz auf der Basis von Rolm-PBXen, eine Vielzahl von Datennetzen und ein Verbund für die Bildübertragung, an den derzeit ungefähr 125 Trainingszentren angeschlossen sind.

Zunächst stand "nur" die Vernetzung der größten Firmensitze wie Armonk und White Plains, Boca Raton und Raleigh zur Debatte. Inzwischen sieht es jedoch so aus, als wenn alle Verwaltungsgebäude und Firmensitze unter einen Hut gebracht werden sollten. Seit dem letzten Sommer schaut sich Big Blue nach dem benötigten Equipment und entsprechenden Carrier-Diensten für das sogenannte I-Net um. In Hinblick auf die T-1-Multiplexer ist das Unternehmen auch bereits fündig geworden; die Verhandlungen über die Transport-Services halten jedoch noch an. Die 300 T-1-Multiplexer sollen von der Network Equipment Technology Inc. geordert werden. Im Vorfeld unterzeichnet wurde ein OEM-Vertrag für Nets Multiplexer-Linie "Integrated Digital Network Exchange" (IDNX). Für die Lieferung von T-3-Equipment kommt nach gegenwärtigen Informationen die DSC Communications Corporation aus Texas in Betracht. DCS bietet Links an, die eine Verbindung von T-3-Linien mit einer Vielzahl von Backbone-Knoten zuließen.

Mit der Installation des Netzwerk-Equipments wurde bereits begonnen, wobei die Inbetriebnahme der ersten T-3-Linien im Juli ansteht. Als Carrier ist die MCI Communications Corporation im Gespräch - nicht zuletzt deshalb, weil IBM einen 16prozentigen Anteil an diesem Unternehmen hält und MCI auch ein Mitglied von IBMs Enterprise-Marketing-Programm ist. Auf der anderen Seite gibt es Bestrebungen, auf diesem Sektor nicht nur einen Anbieter zum Zuge kommen zu lassen.