BMFT erstellt Studie über Personalentwicklung

Bevölkerungsrückgang zwingt Unternehmen zum Umdenken

10.08.1990

BONN (pi)-Das Bundesministerium für Forschung und Technologie (BMFT) fördert ein neues Vorhaben über demographische Entwicklungen und ihre Folgen für die Arbeitswelt im Rahmen des FuE-Programms "Arbeit und Technik".

Mit dem Vorhaben, dessen Kosten sich auf etwa 780 000 Mark erstrecken, sollen laut BMFT Erkenntnisse gewonnen werden über

- die Bevölkerungsentwicklung in der Bundesrepublik,

- erwartbare Tätigkeits- und Qualifikationsstrukturen,

- altersspezifische Leistungspotentiale, Qualifikation, Mobilität und arbeitsmedizinische Auffälligkeiten,

- Auswirkungen unterschiedlicher Altersstrukturen in typischen Berufsgruppen und Branchen sowie

- geeignete Instrumente für eine vorausschauende Personalplanung

Die Untersuchung findet, so das Forschungsministerium, vor dem Hintergrund eines tiefgreifenden soziodemographischen Wandels statt, der sich in einer veränderten Alterszusammensetzung der Erwerbsbevölkerung niederschlage. Bereits im Jahr 2000 werde einer von zwei Beschäftigten über 40 Jahre alt sein.

Das Ministerium weist auf noch einen Gesichtspunkt für die Erstellung dieser Studie hin: Aufgrund des allgemein gestiegenen Bildungsniveaus seien auch die Ansprüche an die Arbeitsbedingungen gestiegen; Qualifizierung, Mitwirkung so wie größere Handlungs- und Entscheidungsspielräume sind zunehmend wichtigere Kriterien für die Beschäftigten bei der Auswahl ihres Berufes und Arbeitsplatzes

Für die Unternehmen bedeutet diese Entwicklung laut BMFT:

- Die Arbeitsbedingungen so zu gestalten, daß keine Risiken für die Gesundheit entstehen .

- Die Arbeiter müssen so organisiert werden, daß qualifizierende Tätigkeiten entstehen, um die Motivation der Belegschaft zu gewährleisten .

Das BMFT beauftragte das Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) in Stuttgart und die Gesellschaft für Arbeitsschutz- und Humanisierungsforschung (GfAH) in Dortmund mit der Durchführung der Studie.