Es kommt auf den Geschäftsführer an

Betriebliche Weiterbildung ist fast immer Sache des Chefs

21.12.1990

KÖLN (CW) - Betriebliche Weiterbildung ist in den meisten Betrieben Chefsache. In über zwei Drittel der Unternehmen, so eine Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft , kümmert sich der Inhaber oder Geschäftsführer selbst um Planung oder Organisation der Weiterbildung. Das gelte vor allem für die kleineren Betriebe.

In mittelgroßen Unternehmen mit etwa 200 bis 1000 Beschäftigten verlagern sich, so das IW, diese Aufgaben zunehmend auf die Personalabteilung. Auf Bildung spezialisierte Abteilungen gebe es in der Regel erst in Betrieben mit mehr als 1000 Beschäftigten.

Das arbeitgebernahe Institut plädiert darüber hinaus für eine Verlagerung der Weiterbildung aus der Arbeits- in die Freizeit. Angesichts der verkürzten Arbeitszeiten stelle die Freistellung von Mitarbeitern die Betriebe vor ernste Probleme. Über 60 Prozent der befragten Unternehmen sähen in Zeitmangel und Arbeitsbelastung ernsthafte Hindernisse für den weiteren Ausbau der Weiterbildung.

Die Forderung nach Verlagerung sei dadurch gerechtfertigt, daß die Teilnehmer selbst mehrfachen Nutzen aus der betrieblichen Weiterbildung zögen. Sie verbesserten ihre Einkommenssituation, sicherten ihren Arbeitsplatz und schafften die Voraussetzung für einen beruflichen Aufstieg.

Insgesamt besuchten laut IW 32 von 100 Beschäftigten Lehrveranstaltungen der betrieblichen Weiterbildung. Mit rund 5,4 Millionen Teilnehmern bilde diese Weiterbildungsform einen besonderen Schwerpunkt.