Lebenszyklen sinken, Supportkosten steigen

Besseres PC-Management: Nur die Hersteller profitieren

13.03.1998

Neue PCs sind zwar oft etwas leichter zu verwalten als ihre Vorgänger. Insgesamt zahlen Anwender, die sich deshalb früher als geplant für einen Modellwechsel entscheiden, aber oft drauf.

Wie die CW-Schwesterpublikation "Computerworld" schreibt, beklagen Anwender und Analysten in den USA, daß sich trotz propagierter De-facto-Standards wie Plug and Play keine Kosteneinsparungen ergeben hätten. Selbst Compaq-Manager Michael Takemura gab zu, daß trotz vieler Reden über das Managen von PC-Umgebungen im vergangenen Jahr spezifische Einzelfunktionen, die sich in Kostenersparnis und besserer Leistung hätten niederschlagen sollen, "in einer nebulösen Wolke" verschwunden sind. Er zählt dazu auch Intels neue Version 2.0 des "Direct Management Interface" (DMI), mit dem Netzwerk-Manager in die Lage versetzt werden sollen, Softwareverteilung und Fehlerbehebung von einer zentralen Stelle aus zu dirigieren.

Dataquest-Analyst Martin Reynolds vermißt zudem nach wie vor Eigenschaften wie einfache Installierung und Konfiguration von PCs, die zudem nicht zu teuer sein dürften.

Als Flop haben sich offensichtlich der versiegelte PC oder der Rechner ohne Floppy-Laufwerk herausgestellt, die die Benutzer nicht begeistert hätten. Auch der Net PC konnte im vergangenen Jahr keinen nennenswerten Marktanteil gewinnen.

Die Anwender wiederum sind es leid, immer wieder für das, was sie brauchen, erneut Geld auszugeben. "Wir würden PCs mit der Erwartung kaufen, daß wir sie mindestens drei Jahre lang behalten. Aber momentan kommt zuviel zu schnell auf den Markt", erklärte John Pastore, DV-Verantwortlicher der Capitol One Financial Corp., gegenüber der "Computerworld". Mache man den permanenten Versionswechsel mit, dann erhalte man einen Mischmasch an unterschiedlichen PC-Varianten mit der Folge, daß die Supportkosten explodierten.