Bei XML-Schemasprachen ist kein Standard in Sicht

09.05.2001
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Wolfgang Sommergut ist Betreiber der Online-Publikation WindowsPro.
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das W3-Consortium beförderte im April ihre Spezifikation "XML Schema" zum Status der "Proposed Recommendation". Gleichzeitig verstärkte sich die Kritik an der Komplexität des geplanten Standards. Diese Haltung kommt auch durch rivalisierende Initiativen zum Ausdruck, hinter denen andere Gremien stehen.

Noch bevor das W3C die Spezifikation für XML Schema endgültig verabschiedet hat, erweist sie sich als der am meisten umstrittene XML-Co-Standard. Das liegt sicher an der Beschaffenheit dieses Vorschlags selbst, aber auch an der Bedeutung, die ihm in der Familie der XML-Spezifikationen zukommt. Zur Debatte steht immerhin das Verfahren, mit dem zukünftig XML-Vokabulare definiert und validiert werden sollen.

Relax - die japanische Alternative? Schon zu einem Zeitpunkt, als die W3C-Spezifikation XML Schema noch als Entwurf vorlag und sich deren enormer Umfang (mittlerweile über 250 Druckseiten) abzeichnete, setzte ihr ein japanisches Team um Murata Makoto eine Alternative entgegen. Die Regular Language Description for XML (Relax) gilt im Vergleich zu XML Schema als eleganter und leichtgewichtiger. Zudem verfolgt sie im Gegensatz zu seinem W3C-Rivalen ein stärker modulares Konzept. Relax wurde mittlerweile bei der International Organization for Standardization (ISO) eingereicht.