Wechselt Lamberti in die Linie?

Bei der Deutschen Bank ist die IT im Vorstand passé

19.01.2001
MÜNCHEN (qua) - Die Deutsche Bank AG, Frankfurt am Main, setzt sich künftig aus zwei statt fünf Unternehmensbereichen zusammen. Der zurzeit noch im Vorstand angesiedelte IT-Bereich (Global Technology Service = GTS) wird auf die beiden Bereiche aufgeteilt.

Als Ziel ihrer Umstrukturierung nennt die Deutsche Bank eine stärkere Ausrichtung auf ihre Kundengruppen. Dementsprechend heißen die künftigen Bereiche Unternehmen und institutionelle Kunden sowie Asset Management und Privatkunden. Anfang Februar soll die neue Struktur präsentiert werden. Erst dann will der Finanzgigant auch den Schleier lüften, der über seiner künftigen IT-Organisation liegt.

Offensichtlich ist in der angestrebten Zweiteilung kein Platz mehr für ein mit der IT befasstes Vorstandsressort. Der Zuständigkeitsbereich des ehemaligen IBM-Managers Hermann-Josef Lamberti wird auf die beiden Unternehmens-Divisionen aufgeteilt.

Unterhalb der Vorstandsebene hat sich im IT-Bereich ohnehin eine zweigleisige Struktur herausgebildet. Der Finanzplatz London beheimatet nicht nur das als Global Corporates and Institutions gebündelte Investment-Geschäft, sondern auch die International IT Infrastructure, die von Chief Information Officer Mitch Lenson und Chief Technology Officer Bob Barten geleitet wird. Im Deutsche-Bank-RZ in Eschborn nehmen Clemens Juchem (CIO) und Johannes Nagel (CTO) diese Aufgaben wahr.

Eschborn wird sich künftig wohl um den Bereich Asset Management und Privatkunden kümmern, London hingegen um die Unterstützung von Investment-Banking, Firmenkunden, Immobilien, Inter-Bank-Geschäft und weltweiten Transaktionsdiensten.

Ob die IT-Manager noch an Lamberti berichten werden, ist fraglich. Dem Wirtschaftsmagazin "Capital" zufolge übernimmt Lamberti das Filialgeschäft und das Online-Banking.