Bei Aktienkauf von Data Modul ist keine Eile geboten

14.09.1990

*Arnd Wolpers ist Geschäftsführer der Vermögensgesellschaft CMW GmbH in München.

Steigende Erträge vor Steuern lind Abschreibungen meldet Data Modul im neuesten Zwischenbericht Trotz eines erfreulichen Mengenwachstums von 15,7 Prozent lag der Umsatz im ersten Halbjahr 1990 um 2,6 Prozent unter dem vergleichbaren Wert des Vorjahres.

Ausgelöst wurde diese Entwicklung durch den Kursverfall des US- Dollar. Preiseinbrüche im Halbleiterbereich trugen zusätzlich zum Umsatzrückgang bei. Wegen des niedrigen, weiter gesunkenen Anteils dieses Prouktbereichs am Umsatz (minus 1,5 Prozent auf elf Prozent) war Data Modul jedoch nicht allzu stark von den Preiseinbrüchen betroffen. Eine Anfrage beim Unternehmen ergab, daß für das, erste Halbjahr 1990 Abschreibungen auf Vorräte in Höhe von zirka 200 000 Mark anfallen werden. Das Halbjahresergebnis würde damit nach Steuern und Abschreibungen etwa auf dem Niveau des Vorjahres liegen. Der Vorstand der Data Modul AG geht davon aus, daß im "laufenden Geschäftsjahr das sehr gute Vorjahresergebnis vermutlich gehalten werden kann". Für 1991 rechnet man mit einem zehn- bis 15prozentigen Anstieg bei Umsatz und Ergebnis.

Auffällig ist die Stärkung des schon bei der Emission besonders herausgestellten Display-Bereichs. Der Umsatzanteil dieser Produktlinie stieg von 42,5 Prozent auf 47 Prozent. Die starke Stellung des Unternehmens in diesem Segment hat in der Vergangenheit wesentlich zum Erfolg Data Moduls beigetragen.

Legt man die erwartete Ergebnisverbesserung zugrunde, ist Data Modul derzeit mit dem zirka 16fachen des für 1991 erwarteten Gewinns bewertet. Dies entspricht in etwa der Bewertung bei Emission, bezogen auf den Gewinn 1990.

Vor dem Hintergrund der unübersichtlichen Börsensituation dürften bei einer Erholung zunächst besonders stark gedruckte und unter Renditegesichtspunkten vergleichsweise gut abgesicherte Standardwerte steigen, wobei man davon ausgehen muß, daß die derzeitige Korrektur noch nicht abgeschlossen ist und ein weiteres Rückschlagspotential von zirka zehn Prozent "im Markt steckt". Deshalb ist keine Eile bei Aktienkäufen geboten.