IBM bringt Einsteigergerät

Baby-Mainframe versteht Linux

01.11.2002
MÜNCHEN (CW) - IBM hat die Großrechnerfamilie um ein Einsteigergerät erweitert, das speziell für Linux-Anwendungen optimiert ist.

IBMs neuester Mainframe "z800 0E1" kommt mit zwei CMOS-Prozessoren: der für die Mainframe-Betriebssysteme VM/VSE, OS/390 oder z/OS gedachte Rechenknoten leistet 40 Mips und damit die Hälfte des bisherigen Einstiegsrechners "z800 0A1". Zusätzlich beherbergt der Neuling aber einen zweiten Prozessor für Linux-Anwendungen, der die volle Leistungskraft von 185 Mips bereitstellt. Beide Prozessoren kommunizieren mittels "Hyper-Sockets" über den Hauptspeicher.

Der Vorteil der Lösung ist, dass sich die Softwarekosten reduzieren: IBM rechnet bei Mainframe-Betriebssystemen nach bereitgestellten Mips, für das Linux-Betriebssystem aber nach Anzahl der Prozessoren. Der Kaufpreis soll für beide kleinen Mainframes gleich sein, obwohl der zusätzliche Prozessorknoten mit 165000 Euro zu Buche schlagen würde.

IBM positioniert den 0E1 für kleinere Unternehmen mit bestehender Mainframe-Infrastruktur, die auf eine 64-Bit-Umgebung migrieren wollen, oder generell zur Server-Konsolidierung. Der Rechner lässt sich dynamisch in bis zu 15 Partitionen aufteilen und soll ab sofort zu haben sein. (kk)