Matrix-Organisation wird aufgegeben

Baan will Mannschaft für Support nicht verkleinern

19.11.1998
MÜNCHEN (CW) - Die neuen Strukturen der in die Krise geratenen Softwareschmiede Baan nehmen langsam Formen an. In den Bereichen Service und Consulting soll es keine einschneidenden Entlassungen geben, heißt es in einem vorläufigen Bericht der Softwerker.

Baan werde sich künftig stärker auf seine zentralen Zielmärkte konzentrieren, teilte Simone Droll, Director Marketing bei Baan in Hannover, mit. Dazu gehören die Bereiche Industrie, Öffentliche Verwaltung, Handel/Transport sowie Banken und Versicherungen.

Um sich in puncto Betreuung des lokalen und regionalen Marktes zu verstärken, soll das Unternehmen künftig nicht mehr in einer Matrix-Struktur aus Product Business Units (PBUs) und Lines of Business (LoBs), sondern in lokalen Niederlassungen organisiert sein. Einzige Ausnahme stellt der Bereich Öffentliche Verwaltung dar, der weiterhin als LoB organisiert sein soll.

Kunden und Analysten befürchteten, daß Baans Service und Support durch die Radikalkur - das Unternehmen hatte weltweit Entlassungen von 20 Prozent der Beschäftigten angekündigt - weiter nachlassen werde. In dem neuesten Schreiben verspricht die Company, in den unternehmenskritischen Bereichen wie Consulting oder technischer Support keine "wesentlichen Mitarbeiterreduktionen" vorzunehmen. Droll: "Die Supportmannschaft in Deutschland soll nicht verkleinert werden." Konkrete Zahlen sollen demnächst bekanntgegeben werden.

Überlegt werde weiter, die Geschäftsbereiche, die heute zu Baans Kerngeschäft gehören, an unabhängige Partnerunternehmen auszugliedern. So hat Baan die Ende letzten Jahres übernommene IVE an die ABI Behörden- und Informationssysteme GmbH sowie an die IVU Informationssysteme GmbH verkauft. Über andere Bereiche machte das Unternehmen keine Angaben.