Clinimed med. Geräte GmbH, Langenfeld:

Außenstände auf ein Viertel reduziert

02.07.1976

"Bei der Planung des Einsatzes eigener EDV-Anlagen haben wir uns nicht von einem Prestige-Denken leiten lassen - wir hatten ausschließlich die optimale Abwicklung unserer Aufträge im Auge", erklärt Heinz D. Brandt, Division-Manger der Firma Clinimed med. Geräte GmbH, Langenfeld.

Im Dezember 1974 wurde - so Brandt - im Zuge einer vollkommenen Neuorganisation des Clinimed-Rechnungswesens der Entschluß gefaßt, MDT-Anlagen zur Lösung der Probleme einzusetzen. Die "Lebenslaufakten" der seit Anfang 75 installierten zwei MKC's weisen als Geburtsort "Villingen" aus. Der Division-Manager nennt die Anforderungen, die in der Ausschreibungsphase an die. "zukünftigen Clinimed-Anlagen" gestellt wurden:

- Tagfertige Buchhaltung,

- Einführung einer Lagerbuchhaltung mit Artikel-Erfolgsrechnung,

- Volle Integration der Programme,

- Bonitätskontrolle vor Auslieferung neuer Aufträge.

Zum Zeitpunkt der Implementierung der Kleincomputer hatte nämlich die Zahlungsmoral der Clinimed-Kunden nach Brandt-Angaben einen negativen Höchststand erreicht. Bis dato gab das Unternehmen Fakturierung und Buchhaltung "außer Haus": Die Auswertungen in einem Rechenzentrum mit starren Terminen (zweimal monatlich) lieferten aussagekräftige Ergebnisse erst in der Mitte des nächsten Monats. Zudem waren manuelle Nacharbeiten notwendig, um überhaupt zu echten Führungszahlen zu kommen.

Lagerbestand runter

Ernste Schwierigkeiten traten bei den Debitoren auf, "die wir trotz des eingesetzten Mahnprogramms einfach nicht in den Griff bekamen" (Brandt). Was ihn dazu bewog, klare Ziele abzustecken. So sollten mit der Umstellung auf eigene MDT-Systeme die Außenstände auf weniger als einen Monatsumsatz und die Lagerbestände auf ein Viertel reduziert werden. Von der Einführung eines Report-Systems ins Wochen-Turnus versprach sich Brandt zudem mehr "Wendigkeit" in wichtigen vertriebspolitischen Entscheidungsprozessen. Ferner sollte die Buchhaltung von "unnötigen, zeitraubenden" Arbeiten (Scheckschreiben etc.) entlastet werden.

Heute sind folgende Programme im Einsatz:

- Fakturierung auf Artikelkonten mit automatischer Debitorenverbuchung, Erlösabspeicherung und Lagerbestandsführung,

- Lagerbuchhaltung mit Rohgewinnermittlung,

- Kreditoren-Buchhaltung mit automatischer Scheckschreibung,

- Finanzbuchhaltung.

Alle diese Programme haben Lochkartenausgabe für die Betriebsbuchhaltung, die nach wie vor im Service durchgeführt wird. Dazu Brandt: "Tägliche Daten sofort Statistiken im RZ außer Haus - diese Kombination erweist sich für einen Mittelbetrieb als wirtschaftlichste Lösung."

Mit der generellen Umstellung von "Datenverarbeitung außer Haus" auf eine eigene MDT-Anlage wurden - so Brandt weiter - "die Vorteile der visuellen Lesbarkeit des Magnetkontos mit denen der maschinellen Verarbeitung von Stamm- und Bewegungsdaten quasi auf einen Schlag erreicht".

Die Wirtschaftlichkeit des MKC-Einsatzes kann der Kienzle-Fan jederzeit nachweisen: "Wir haben gegenüber früher Ersparnisse an Auswertungskosten, Personal und beim Kapitaleinsatz".

Nicht einmal berücksichtigt seien die "immateriellen" Vorteile durch größere Aktualität und Tranzparenz.