Integration in andere Bereiche geplant

Aus für Siemens-Division Vernetzungssysteme

15.11.1996

An der Umsatzentwicklung kann es eigentlich nicht gelegen haben, daß das Siemens-Business mit den lokalen und überregionalen Datennetzen bislang ein Zuschußgeschäft war. Die Einnahmen des Unternehmensbereichs VS lagen im vergangenen Geschäftsjahr bei 1,1 Milliarden Mark und um ein Fünftel höher als im Jahr zuvor.

Trotzdem schrieb die im April 1994 aus dem PN-Bereich erwachsene VS-Division heuer wieder tiefrote Zahlen. Hatte sie 1994/95 ein Defizit von 83 Millionen Mark gemeldet, so betrug der Verlust im vergangenen Jahr sogar 88 Millionen Mark. Neben Anlaufschwierigkeiten mit der Logistik macht der Konzern schleppende Umsätze auf dem WAN-Sektor sowie hohe Entwicklungskosten im ATM-Bereich für die Verluste verantwortlich.

Eigenen Angaben zufolge reagierte Siemens mit der Neustrukturierung jedoch nicht auf die unausgeglichene Bilanz des Unternehmensteils, sondern auf die Erfordernisse des Marktes. Ein Kunde, der bei der PN-Division eine Hicom-Anlage oder bei SNI ein Client-Server-System ordere, ziehe es vor, so heißt es, die schlüsselfertige Komplettlösung - einschließlich der Netzstruktur - aus einer Hand zu beziehen.

Wie ein Unternehmenssprecher versicherte, wird Siemens das Geschäft mit den Vernetzungssystemen auch unter den neuen Vorzeichen weiter ausbauen. Keiner der rund 1000 VS-Mitarbeiter verliere seinen Arbeitsplatz. Die drei Unternehmensbereiche, in die die VS-Aktivitäten ausgegliedert wurden, sollen sowohl auf der technischen als auch auf der Vertriebsebene eng zusammenarbeiten.